PRONG - Zero Days
Tommy Victor ist mit seinem Baby PRONG eine Konstante im Härtnersektor. Von den wichtigen ersten Meilensteinen („Beg To Differ“ bis „Cleansing“) bis hin zu den zuletzt (seit „Ruining Lives“ von 2014) veröffentlichten Qualtitätsalben spannt sich der Bogen des kreativen Schaffens des New Yorkers mittlerweile über fast drei Dekaden. Und vor allem zuletzt war der Gute recht aktiv und knallte den Fans jährlich ein neues Album vor den Latz, auch wenn es nur ein Coveralbum („Songs From The Black Hole“) war. „X - No Absolutes“ von wußte 2016 zu begeistern und auch „Zero Days“ schlägt in die gleiche Kerbe.
Der Opener „However It May End“ ist gleich symptomatisch für Studioalbum Nr. 11. In dunkler, leicht psychotischer, thrashig harter und hardcorig verstörender Manier hat sich der Meister wieder angeschickt, seinen neue Kompositionen ein betörendes Soundkleid zu schneidern und dem wohlmundigen Härtner-Oeuvre wieder moderne Melodienoten hinzuzufügen. Wo sich andere aber in nichtssagendem Geriffe und Gebolze verirren, kommt Victor auch auf dem neuen Album immer auf den Punkt, sodass der Opener, der Stakkato-Titeltrack oder (beispielhaft) „Rulers Of The Collective“ auch präsent werden und bleiben.
„Off The Grid“ zeichnet sich durch eruptives Aggro-Gebretter aus, während das rollende „Divide And Conquer“ oder auch „Blood Out Of Stone“ mit erhöhtem Melodieanteil überzeugen, „The Whispers“ ist ein weiteres Beispiel für die gelungene Kombination aus Härte und memorabler Melodie. Gelungen weiter das sägende „Interbeing“ oder das flotte „Forced Into Tolerance“ (mit fettem Groove-Teil), „Operation Of The Moral Law“ gibt ebenso Gas, während „Self Righteous Indignation“ eher in MESHUGGHAH-Gefilde abdriftet.
„Zero Days“ ist bis hin zum PRONG-soundtypischen Rausschmeißer „Wasting To Be Fearful“ ein kurzweiliges, rundes Album, das sich wieder ein bißchen zwischen die Stile setzt. Die New Metal-, Thrash-, Hardcore- und anderen Einflüsse verschmelzen einmal mehr zu einem wohlklingenden Konglomerat, das keinen Ausfall beklagen lässt. Tommy Victor hat neben seinen Tourverpflichtungen (etwa für DANZIG) die Zeit und auch die Muse gefunden, seinen Fans ein gelungenes PRONG-Album zu kredenzen, das die hohe Güte der beiden Vorgänger hält und echtes Qualtitäshandwerk liefert.