INANIMATE EXISTENCE - Underneath A Melting Sky

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VÖ: 25.08.2017
Bandinfo: INANIMATE EXISTENCE
Genre: Technical Death Metal
Label: The Artisan Era
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Schon mit den Vorgängern haben die Kalifornier von INANIMATE EXISTENCE (das ist mal ein Name der locker von der Zunge rollt) kräftig am Tech-Death-Thron von NECROPHAGIST und Konsorten gerüttelt. Ob man mit dem vorliegenden Viertwerk die deutschen Schwergewichte ein- oder gar überholt, hängt wohl vom jeweiligen Geschmack ab. Ich bin aber doch recht angetan von "Underneath A Melting Sky". 

Klar, hier wird ganz groß aufgezeigt. Musikalität an allen Ecken und Enden, das ein oder andere Mal wird gerne Richtung Jazz geschielt ("The Old Man In The Meadow") und auch die Vorreiter der technischen Death Metal-Szene, ATHEIST, höre ich hin und wieder aus dem Mahlstrom heraus. Aber die Jungs machen einen Fehler nicht, und der wäre zu lange Songs und diese zum Selbstzweck zu schreiben. So kann man sich an relativ kurzen, aber knackigen Songs erfreuen. Die Sechs-Minuten-Marke wird nur einmal überschritten, drei Songs bleiben gar deutlich unter vier Minuten.

Dennoch bietet man alles auf, was man hat. Technisches Können von ganz oben. Allein für die Fähigkeiten des Schlagzeugers würden einige, ähm, Drummer wohl töten. Die Riffs mäandern listig aber immer passend, und soliert wird natürlich auch vom Feinsten. Am Bass wird verwoben gespielt und die beiden Sänger duellieren sich, dass es nur so eine Freude ist. Damit hört es bei INANIMATE EXISTENCE noch lange nicht auf. Die Jungs schaffen es auch noch, ein Maximum an Melodie und Wiedererkennungswert in ihre Songs zu packen. 

Man wird nicht vom Gefiedle erschlagen, sondern eher eingeladen, sich die Songs anzuhören, die ersten harschen Hürden zu überwinden, und schon findet man sich im ersten lässigen Gesangspart bei "Forever To Burn". Der hat eine kleine NILE-Schlagseite und das ist jetzt grade mal ein Qualitätsmerkmal. Die Jungs jazzen sich immer wieder frei, das klingt schon fast nach Experimentieren. Aber immer wieder, Freunde: Groovemonster. Das Album schafft es, neben der wahnwitzigen Technik auch noch anzuschieben wie eine Death Metal Band vom Alten Kontinent.

Mit TechDeath kann man mich sehr oft jagen, aber die Bay-Area-Combo von INANIMATE EXISTENCE bringt mit ihrem vierten Album "Underneath A Melting Sky" ein Referenzwerk auf den Markt, das für das heurige Jahr zumindest eine Benchmark darstellt.

Garniert mit einem lässigen Cover und einem modernen, aber nicht zu brutalen Sound und man nickt wohlwollend mit dem Kopf. 

So gehört Tech Death. 

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (25.08.2017)

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