EVIL INVADERS - Feed Me Violence

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VÖ: 29.09.2017
Bandinfo: EVIL INVADERS
Genre: Speed Metal
Label: Napalm Records
Lineup  |  Trackliste

Die Invaders sind heißer Scheiß. Zumindest für diejenige Zielgruppe, welche ihren Metal pfeilschnell und hysterisch-überdreht verabreicht haben will und sich mit dem kürzlich erschienenen VULTURE-Debut Gusto geholt hat. Wo sich vielen ob der High Pitched Screams, quietschigen Gitarren und des hemmungslosen Tempos die Zehennägel aufrollen, blühen Fans und Combos wie die Belgier erst so richtig auf. Zuletzt live beim unglaublichen Live-Ereignis in der Nebelhölle auf dem BYH-Festival, nun auch auf Tonträger. Mit dem Speed-Virus infizierte Patienten konnten sich ja schon seit geraumer Zeit freiwillig ins „Mental Penitentiary“ (famoses Einstiegsfeuerwerk!) einweisen lassen. Nun folgt die auf Longplayerlänge erweitere Palette an Möglichkeiten, seine Sucht wahlweise behandeln zu lassen oder zu befriedigen.

Und schon der Blick auf das ultrarohe Artwork der neuen CD visualisiert die wilde Entschlossenheit und Kompromisslosigkeit, mit der das Quartett wieder in die Steckdose gegriffen hat. Auch auf dem Debut-Nachfolger wird mit Tempolimit-Übertretern wie dem geilen „Feed Me Violence“ ein weiteres Mal einfach über die Fans drüberrasiert. Unter Geschoße wie das galoppierende „As Life Slowly Fades“ haben sich auch langsamere Nummern wie etwa „Broken Dreams In Isolation“, das Interludium „Suspended Reanimation“ oder das Instrumental „Shades Of Solitude“ geschwindelt, was für Abwechslung im Geschwindigkeitsrausch sorgt. „Oblivion“ braucht im Aufbau seine Zeit, wächst aber im Songverlauf und zeigt die ebenfalls omnipräsente melodische Seite der Wüteriche.

 „Anger Within“ und der Rauswerfer „Among The Depths Of Sanity“ (inklusive ruhigerer Passagen) sorgen mit saftigem Riffing (und zweiterer auch mit Gangshouts) zum Finale hin noch einmal für Genre-Vollbedienung. Die Belgier um Fronter Joe (die infantile Bezeichnung „Jöe Anus“ ist inzwischen verschwunden) kredenzen ein Album, auf dem die einschlägigen akustischen Blitzgewitter bei der Zielgruppe für Verzückung sorgen. „Feed Me Violence“ klingt aufgrund gedrosselterer Zwischenspiele auch variabler, kontrollierter und reifer als „Pulses Of Pleasure“, lässt aber trotzdem die elektrisierende Frische und Dynamik nicht vermissen.




Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (28.09.2017)

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