UNZUCHT - Widerstand - Live in Hamburg

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VÖ: 01.09.2017
Bandinfo: UNZUCHT
Genre: Gothic Synth
Label: Out of Line
Lineup  |  Trackliste

Die UNZUCHT. Eine in Hannover gegründete Band, die heute kaum noch aus der Schwarzen Szene wegzudenken ist und bereits auf namhaften Festivals wie dem M’ERA LUNA auftrat.

Song eins: der dunkle See. Ein schöner Einstieg, der zwischen rockigem Druck und Melancholie, ausgedrückt durch Gitarrenriffs und Drums auf der einen Seite und Keyboard-Parts auf der anderen, changiert. Abgerundet wird er durch das Gesangsolo vom SCHULZ zum Ende hin.

Dieser Druck schwächt nicht ab, sondern wird vielmehr verstärkt. Bei „Widerstand“ nimmt das Ganze richtig Fahrt auf. Nach einem epischen, nach langsamen Marsch klingendem Intro wird ein geneigter Hörender mitgerissen in einen temporeichen Strudel, bei dem ein Stillstehen schwer erscheint. Kopfnicken ist vorprogrammiert. 

Es scheint, als würden die ersten Titel auf das Tanzbare von „Lava“ zusteuern. Wie ein Vulkanausbruch, der sich erst aufbaut, um in einen Ausbruch zu münden, über den Funken der Melancholie tanzen.

Die Hitze, die auch nach dem Vulkanausbruch bleibt, erzeugt im Allgemeinen ein Fluchtverhalten, das auch als Rastlosigkeit bezeichnet werden kann. Die Auswirkungen werden betrachtet. Als Ergebnis entsteht ein Song wie „Unzucht“. Irgendwo zwischen Lust und Verlust, mit einer Prise Wahnsinn.

Wozu übermäßige Lust führen kann, klingt in „Untergang“ an. In der Liebe und im Krieg ist eben nicht alles erlaubt. Eine Einsicht, die in Gesang und Musik mitschwingt.

Insgesamt ist „Widerstand“ eine bittersüße Mischung aus Energie, Melancholie, Lebenslust und Ernsthaftigkeit.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Thomas Trüter (21.09.2017)

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