BLOOD OF SEKLUSION - Servants of Chaos

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VÖ: 11.08.2017
Bandinfo: BLOOD OF SEKLUSION
Genre: Death Metal
Label: F.D.A. Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach erstmaligem Hören wird einem bewusst, dass BLOOD OF SEKLUSION kein Interesse an ruhigen Klängen oder fröhlichen Texten haben. Sie sind, wie viele andere Bands der härteren Sorte, von Tod, Krieg und Satanismus sehr angetan. Doch was macht sie so markant in der Death-Metal-Szene?

Wie es in letzter Zeit so üblich ist, besinnen sich auch die fünf Musiker auf den guten alten rohen Metal aus den 90er Jahren. 2012 brachten die Italiener aus Modena das erste Album "Caustic Deathpath To Hell"  in die Läden. Ihre Leidenschaft zur Death Metal Ära konnte man damals deutlich hören. Mit dem kürzlich erschienenen Album "Servants Of Chaos" verpassten sie ihrer dem Tod verherrlichenden Musik den letzten Schliff. Die geheime Zutat, die dieses blutige Festmahl so schmackhaft macht, sind die abwechslungsreichen Drums. Schlagzeuger Marcello Malagoli erfindet keine neuen Beats, doch seine Spezialität ist die perfekte Mixtur der uns bekannten Blast- beziehungsweise OFF-Beats und typischer Hardcore Elemente. Entweder abrupte Rhythmuswechsel oder er bedient sich niedermähenden Fill-Ins um das Ganze schön abzurunden. 

Das unangenehme Rauschen in der ersten Minute lässt den Zuhörer schon Unheilvolles erahnen. Im Midtempo fangen die Gitarre und das Schlagzeug mit einem Fade-In an. Mehr und mehr nimmt das Lied eine schauderhafte Gestalt an. Dann setzt der Gesang, der eher einer okkulten Beschwörung ähnelt, ein. Bis zum Schluss trommelt sich Marcello in Ekstase. Die Spannung ist aufgebaut und explodiert ab der zweiten Nummer, „Unconventional Warfare“. Alberto Dettori brüllt die Verse nur so heraus. Die instrumentale Besetzung unterstützt ihn mit einer derartigen Energie, die das Genick peitschen lässt. Durch eine präzise gesetzte Pause verschafft sich die donnernde Death Metal-Maschine Gehör um den Zuhörer noch mehr in Rage zu versetzen. Allmählich wird die Sehnsucht nach einem Gitarrensolo unerträglich. Auch da schrecken BLOOD OF SEKLUSION nicht zurück und Nicolò Bondioli (Gitarre) beweist sein Old School Death Metal-Können. Das absolut Genickbrechende Juwel des alles zerberstenden Albums „Servants of Chaos“ lautet „Willie Pete“. Anfangs ist eine Originalaufzeichnung zur Erklärung des Namens zu hören. Die Musiker von BLOOD OF SEKLUSION haben die M34 Granate, auch „Willie Pete“ genannt, zum Thema des Liedes gemacht. Diese Waffe wurde in den 1950ern im Vietnam und im ersten persischen Golfkrieg benutzt. Die gegnerischen Soldaten fürchteten die grausame Granate. Sie beinhaltete Phosphor, welcher im Kontakt mit Luft verbrannte. Wenn dieser Stoff eingeatmet wurde verbrannte man wortwörtlich innerlich. Anhand dieses Textes erkennt man die Thematik (Tod, Krieg, Zerstörung) der Band. Alberto Dettori (Vocals/ Bass) weiß genau was ein Metaller der alten Szene hören will. Eine raue Stimme, deren Klang dem Zuhörer einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Oder anders ausgedrückt, und um bei der Thematik des Albums zu bleiben, ähnelt sein Gesang dem schmerzenden Gegröle eines innerlich Verbrannten. In Kombination mit den abwechslungsreichen Drums macht da Album „Servants of Chaos“ umso mehr Spaß, je öfter man es sich anhört.

FAZIT: Jedem zu empfehlen der Old School Death Metal in einer innovativen Verkleidung kennenlernen will.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (24.10.2017)

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