WEDNESDAY 13 - Condolences

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VÖ: 02.06.2017
Bandinfo: WEDNESDAY 13
Genre: Rock
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste

WEDNESDAY 13, welcher ja Vielen im Kontext mit THE MURDERDOLLS bekannt sein müsste, ist wohl einer DER Musiker unserer Zeit, die dem Horror Klang verleihen.

Er selbst ist von den modernen Horrorfilmen nicht wirklich überzeugt, früher drehten sich die Lyrics in den Motiven um Filme, die ihn beeindruckt haben. Heutzutage zieht WEDNESDAY 13 die Inspiration aus Büchern, Dokumentationen und Erzählungen aus der Realität. Das, was wirklich passiert (ist) – wozu Menschen fähig sind und Ähnliches. „Condolences“ beschäftigt sich außerdem in weiten Teilen mit dem Tod – die Texte werden düsterer als man es von den ersten Alben her gewöhnt ist.

Außerdem fällt die musikalische Bewegung von WEDNESDAY 13 in Richtung Metal ins Auge. Früher aus dem Glam Rock und Punk entsprungen, hat er sich selbst zum Metalhörer gemausert, was nahtlos in die Ausrichtung seiner eigenen Werke übergeht.

„What The Night Brings“ ist noch näherungsweise mit den älteren Stücken vergleichbar, das Lied könnte man in den Soundtrack einer einschlägigen Serie einbauen.

Bei „Cadaverous“ werden die Metal-Einflüsse hörbar. Musikalisch nicht top of the class, aber eingängig und gut hörbar.

„Blood Sick“ hat richtig Ohrwurmqualität, bereits nach dem ersten Mal hören kann man das gut mitsingen. Das ist einerseits schön, weil es eine gewisse Nähe zur Musik schafft – andererseits ist es auch das, was Einige dem neuen Album ‚vorwerfen’: dass eigentlich bereits alles gesagt wäre und die mangelnde Komplexität langsam aber sicher doch ins Gewicht fällt. Sei dahingestellt ob das stimmt oder nicht, nachdem WEDNESDAY 13 bei „Condolences“ noch mal ordentlich auf’s Gas gehen, finde ich es lyrisch nicht langweilig. Die härtere Gangart sagt mir ebenso sehr zu – das schmeckt aber bestimmt nicht Jedem.

„Good Riddance“, „You Breathe, I Kill“ und “Omen Amen” profitieren von WEDNESDAY 13 und seiner sehr einzigartigen Stimme. Zusätzlich zu den äußerst metallischen Riffs macht sein teils keifender, teils kehliger Gesang das gewisse Etwas aus.

„Cruel To You“ ist kein Song, den man spielen sollte wenn die kleine Schwester (oder Bruder .. oder beides) gerade zuhört. Melodisch klingt das ja noch fast nett – der Text dann halt nicht mehr so. Das ist aber wieder typisch WEDNESDAY 13, so mögen wir das ja.

„Eulogy XIII“ macht richtig Gänsehaut, die Atmosphäre, die da in nicht mal 2 Minuten erzeugt wird, ist spannend. Bisschen harter Kontrast zu den Tracks davor, aber kann man machen.

„Prey For Me“ direkt danach gibt gleich wieder schön auf’s Maul – schön wie ein einziger Buchstabe den Unterschied zwischen Beten und Beute definiert.

„Lonesome Road To Hell“ ist definitiv eine Hymne, deren Text zum Nachdenken anregt. Melodisch top, ordentliche Riffs und ein starkes Fundament durch die Drums - was wünscht man sich mehr? Definitiv der Favorit auf dem Album.

„Condolences“ - ein würdiger Titeltrack. Sowohl musikalisch als auch vom Text her hervorragend. Man merkt, dass WEDNESDAY 13 sich viel mit dem Thema Sterben befasst hat – auch mit dem eigenen Tod und was dann wohl passiert.

Mit „Death Infinity“ findet das Album zu einem stimmigen Ende. Der Track geht live bestimmt gewaltig unter die Haut – man darf gespannt sein. Das Konzert in Wien am 07.11. findet im Chelsea statt, da hat jeder die Gelegenheit, sich ein Bild zu machen, wie der Horror dann auf der Bühne wirkt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lee (04.11.2017)

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