ROYAL GUARD - Lights and dreams

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VÖ: 05.09.2017
Bandinfo: ROYAL GUARD
Genre: Hard Rock
Label: Sliptrick Records
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Lineup  |  Trackliste

Dass Italien nicht nur schnulzige Italo-Hits exportiert, sondern auch feinen Rock aller Art, der sich auch jenseits der italienischen Grenzen etabliert hat, wissen wir schon seit der Evergreen-Rockröhre GIANNA NANINI, den Retro-Rockern GIUDA und kürzlich auch den jungen BE THE WOLF, die u.a. auch in Japan ihre Erfolge feiern.
Nun gibt’s einen weiteren Mittbewerber, der den Rest der Welt Gitarren-schwenkend auf sich aufmerksam machen will. Ich rede von ROYAL GUARD, einem  Quintett aus einem Städtchen mit dem wunderschönen Namen Voltana. Da ist doch der Name schon Programm, oder? Volt… Strom… Gitarren? Geddit? Egal! Widmen wir uns dem aktuellen Album „Lights & Dreams“, das bereits am 5. September das Licht der Welt erblickte. Versprochen wurden uns Whiskey-durchtränkte Riffs und krachende Lead Guitars. Geboten bekommen wir – nun – fast das, was auf der Packung steht. Es kracht, es ist melodisch und es lädt teilweise dazu ein, die geballte Faust Refrain-grölend ´gen imaginäre Bühne zu schwingen.

Der Opener „The Cage“ ist ein gelungener Start, hat er doch alles, um die musikalische Aufweck-Watschn zu liefern. Tempo, ein gekonntes Gitarren-Solo (sehr gut, Lead Gitarrist Mattia Dardi), ein paar klassisch gebrüllte „Yeah! Yeah!“s und Davide Balbis kraftvolle Vocals, die alles melodisch und einprägsam abliefern. Rasant geht es auch die nächsten knappen dreißig Minuten weiter. Tracks wie „Shiver“, „Midnight Kiss“ oder auch das hymnisch angehauchte „Rise Up And Fight“ weisen große Einflüsse der Stadion-Rockgiganten der 80er und 90er Jahre auf und vermitteln dieses schöne „We are in it together!“-Live-Gefühl. Mit „No God“ am Ende des Albums wird der Fuß dann vom Gas genommen. Hier umschmeichelt ein bluesiger, semi-akustischer Track mit Slide Guitar und cremigen Vocals noch einmal die Ohren. Erinnert an ähnlich leise Nummern von ALICE IN CHAINS („Rooster“, „Black Gives Way To Blue“).
„Lights & Dreams“ ist ein durchaus hörenswertes Album. Nicht alle Tracks vermögen es, den Schwung lückenlos beizubehalten. Bei manchen scheint irgendwie etwas Wasser zu den Whiskey-Riffs geschüttet worden zu sein (das macht Whisk(e)y aber nicht zwingend schlechter... Anm. d. Lektorats), und sie klingen, obwohl technisch einwandfrei, ein wenig lustlos. Größtenteils machen die Songs aber Spaß und gehen in Kopf und Füße. ROYAL GUARD bleiben auf jeden Fall auf meiner „Bands To Watch Out For“-Liste.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Betti Stewart (08.11.2017)

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