BÄD HAMMER - Bäd Hombres

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VÖ: 20.10.2017
Bandinfo: BÄD HAMMER
Genre: Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Aus der Perle der Oststeiermark, Feldbach, hailt das Dreigestirn von BÄD HAMMER. 2010 begannen die Herren Hofmeister und Feurer miteinander zu musizieren. Durch das Hinzustossen des Gitarristen und Vokalisten Christian Kayer ergab sich das, was auch heute noch unter BÄD HAMMER firmiert. 2012, Anfang Mai, gab es den ersten Auftritt als Support für SUPPORT (ich weiß, aber das nutzt sich einfach nicht ab). Emsig ging es mit dem Demo "Destroy Ya" durch das 13er-Jahr bis schlussendlich 2014 der erste reguläre Tonträger "Viva La Rovolucion!" mit einer Show im Feldbacher GLAM präsentiert werden durfte. Im gleichen Jahr gab es ein schmuckes Video zum Song "Lost". Im Jahr darauf beteiligt man sich am Soundtrack zum Untergrundklassiker "Das Ding Aus Der Mur", spielte im Marburger Pekarna und veröffentlichte zu "Like Em Al Dente" ein weiteres Video. 

Und schon sind wir bei der neuen CD "Bäd Hombres" angelangt, aufgenommen im SisiTop-Studio in den Räumlichkeiten des Grazer Ostbahnhofs. Früher hätte man das Mini-LP oder EP genannt. Wegen der Spielzeit warats. Der Dreier spielt herrlich räudigen Thrash Metal, oder wie sie es selbst bezeichnen "Thrashed Metal". Das geht in die Richtung NUCLEAR ASSAULT, ganz frühe KREATOR und ab und an ein wenig HOLY MOSES als Garnitur. Als Zugabe gibt es noch ein ordentliches BILLY IDOL Cover mit "Rebel Yell". 

Die wichtigen Songs sind natürlich "Gabaliesel", welches sich mit der rasanten Rechtsanbiederung eines obersteirischen Schlagersängers beschäftigt und "Braungartner", gewidmet dem tauringesponsorten unzensuriert-Abonnenten mit dem Westküstenwohnsitz. Das mag jetzt die Kornblumenkoalitionsfreunde wieder zu "Scheiß-Antifa"-Gekotze animieren, ich finde es aber gerade jetzt wichtig, zu konstatieren, dass es auch Freiheit gibt, die abseits der türkis/blauen Social-Media-Bots und fern der Burschenschaftsvolksverhetzer existiert. Man erinnert sich gerne an Zeiten an denen ein durchgestrichenes Hakenkreuz auf KREATOR-Alben zu finden war und NAPALM DEATH "Nazi Punks Fuck Off!" salonfähig machten. Heute schreien die, die am weitesten rechts stehen "Politik hat nichts im Metal verloren". Was sie damit meinen ist, dass ausschließlich ihre konstruierte Wahrheit etwas in der Musik zu suchen hat und nichts Anderes. BÄD HAMMER machen das geschickt, wollen gehört und diskutiert werden, wollen polarisieren und aufwecken, überraschen und faszinieren (O-Ton Pressemitteilung).

Ich sehe das gar nicht so programmatisch. Ich sehe BÄD HAMMER als rotzige Thrash Metal Kapelle, mit einem knackigen Punkdrall, die einfach die Klappe aufmachen und dort anfangen zu reden, wo der resignierte Staatsbürger, der sich tagtäglich mit den Beschimpfungen aus einer bestimmten Ecke abgeben muss, längst aufgegeben hat.

Woher ich das jetzt schon wieder weiß? Wenn ich das beantworten muss, ist es wirklich schon lange zu spät.

BÄD HAMMER, die oststeirische Antwort auf einen 80er-Thrash, der damals wie einst direkt in den NeoCortex haut. Sauber gespielt und produziert, aber eben nicht zu sauber. Das hat nichts mit den übermasterten Monumentalalben zu tun, die seit einigen Jahren die Veröffentlichungskanäle verstopfen. Ein lässiges Maß Chaos dazu und schon freut man sich über "Bäd Hombres".

Dazu noch ein superbes Artwork, auch das eine Hommage an früher, als man noch stundenlang die Verpackung der Veröffentlichungen angeschaut hat um Details zu finden. Und die gibt es auch hier. Super Idee und ähnlich stark umgesetzt.

Jungs, wie tats mit am ganzen Album ausschauen? I tät mi drüber gfrein.

Starkes Lebenszeichen von BÄD HAMMER!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (27.11.2017)

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