EKTOMORF - Fury

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VÖ: 16.02.2018
Bandinfo: EKTOMORF
Genre: Thrash Core
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Eigentlich war ich der Auffassung, ich sei in meinem "Aggressor"-Review zur Causa EKTOMORF bereits alles losgeworden, was von meiner Seite aus noch dazu gesagt werden musste, aber - ich vermag es kaum auszusprechen - EKTOMORF haben sich zum ersten Mal in ihrer Karriere länger als zwei Jahre Zeit für ein Album gelassen und sich daher auch ein faires Tribunal für den Nachfolger "Fury", der dieser Tage abermals über AFM Records erscheinen wird, verdient. Die guten Vorsätze sind aber schnell verflogen und dann ist da noch die Frage, ob man überhaupt noch "frisches" Material (wenn man es denn so bezeichnen kann) der Ungarn benötigt, die sich von mir natürlich nicht ohne die Inanspruchnahme der allgemeingültigen Deutungshoheit auflösen liesse, weswegen ich an dieser Stelle lediglich darauf verweise, dass man sich den Erwerb zumindest reichlich überlegen sollte. 

Warum? Weil man sich nicht von der aggressiv-thrashigen Singleauskopplung "Prophet Of Doom" (fungiert listigerweise gleichzeitig auch als Opener) in die Irre führen lassen sollte, da die größte Stärke von "Fury" ausschließlich darin besteht, dass es eine knappe Viertelstunde weniger Spielzeit als sein Vorgänger für sich beansprucht. Abgesehen davon ist die Luft bei EKTOMORF anscheinend einfach raus und das wäre an sich auch gar nicht so schlimm, wenn Zoltán Farkas und Co. sich das auch eingestehen würden, anstatt wie automatisiert ein saft- und kraftloses Selbstplagiat nach dem anderen einzuspielen und die Zeit dazwischen mit belanglosen Live-Dokumenten, flachem Akustik-Beiwerk und anderen Abscheulichkeiten zu überbrücken. Dass es schwer sein mag, nach so vielen Jahren im Musikgeschäft einfach aufzuhören und nach einer anderen, sinnvolleren Beschäftigung Ausschau zu halten, gebe ich bereitwillig zu, gleichzeitig spürt man auf "Fury" aber eben auch erhebliche Abnutzungserscheinungen, die diese Band komplett verzichtbar machen.

Höre ich beispielsweise den Titeltrack, der sich - Vorsicht, Ironie! - "glücklicherweise" nun auch noch an diesen tiefgestimmten Pseudo-Meshuggah-Riffs orientiert, was bisher ja nur die allerwenigsten Künstler im modernen Metal taten, offenbart sich der volle Umfang des Abgrunds, in dem sich EKTOMORF künstlerisch befinden. Manch einer mag sich nun Worte à la "so viel zum fairen Tribunal" denken, dazu sei lediglich Folgendes gesagt: Die gewohnt öden Lyrics sind da noch am ehesten zu verzeihen, wenn den Songs für sich genommen das Feuer, die Leidenschaft und oftmals auch das Tempo (der bereits angesprochene Opener ist die einzige Ausnahme) fehlt, um überhaupt mal den kleinen Zeh zum Mitwippen zu animieren. Ich kann nicht mal genau beschreiben, warum am Ende ausgerechnet die Punktzahl steht, die nunmal da steht, weil "Fury" streng genommen ein Totalschaden ist. Andererseits rauscht es zumindest weitestgehend unfallfrei an mir vorbei und erntet dafür sogar ein paar wohlwollend-mitfühlende Blicke anstelle spöttischer Bemerkungen. Mehr aber auch nicht. 



Bewertung: 1.0 / 5.0
Autor: Pascal Staub (15.02.2018)

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