RIOT V - Armor Of Light

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VÖ: 27.04.2018
Bandinfo: RIOT V
Genre: Heavy Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Seit 2011 huldige ich schon dem Gossenjournalismus bei Stormbringer.at und darf mit ein klein wenig Stolz verkünden, dass es sich bei vorliegendem Album um mein 500. Review für die Speerspitze des Metaljournalismus handelt. Auf einige meiner Reviews bin ich heute noch stolz, bei einigen ist mein Gemütszustand mit "peinlich berührt" nur unzureichend beschrieben. Sei es, wie es wolle, ich freue mich heute mehr denn je (die Redaktion weiß warum), in und mit einer Mann-, und Frauenschaft arbeiten zu dürfen, die es so im deutschsprachigen Metaljournalismus nicht noch einmal gibt. Das hat nichts mit Hybris zu tun sondern mit Passion, Können und Wissen. Ich verneige mich vor meiner Kolleg*Innenschaft!

Und besser als "Armor Of Light" von den Göttern RIOT V hätte es mich nicht treffen können. Der ewige Underdog, die konstanten Zweiten, die, von denen jeder irgendwann einmal gehört hat, die es aber nie nach Oben geschafft haben, hauen locker im Vorbeigehen einen Kandidaten für das beste Heavy/Speed/Power/US-Metal Album des Jahres auf die Theke. Seit den beiden Vorgängeralben "Immortal Soul" und "Unleash The Fire" hat sich selbstredend nicht viel verändert. Tony Moore singt nicht mehr, gut, das hat er auch schon am Vorgänger nicht mehr getan, aber Todd Michael Hall ist ihm in Klangfarbe und Können mindestens gleichwertig. Da beginnen wohl einige Einhornschänder zu weinen, wenn Mr. Hall seinen vollen Tonumfang raushaut.

Die Band gibt es seit über 40 Jahren, Kinder, das ist fast so lang wie es mich gibt [Anm.d.Lektorats: Ich hoffe wirklich, dass du die Meinung in obiger Einleitung nun nicht revidieren willst, aber das sind ja wohl üble Fakenews *g*] . Seit mit Mark Reale 2012 das letzte Originalmitglied von dannen zog, firmieren die Knaben aus der "City so nice, they named it twice", New York, eben unter RIOT V und veröffentlichen weiter Alben, die so gut sind, dass es wirklich schon weh tut und man nur von einer riesigen Ungerechtigkeit sprechen kann, muss, dass die Band nicht viel größer ist.

"Armor Of Light" startet typisch mit "Victory" und zeigt alles, was gut an RIOT V ist: großartige Musikalität, superbes Songwriting, eine Stimme zum Niederknien und einen völlig eigenständigen Sound. Jeder dieser Power/Speed/US-Metal Songs auf "Armor Of Light" steht weit über allem, was derzeit im Heavy Metal veröffentlicht wird. Sei es die Geschichtsstunde über Richard Löwenherz (da haben einige andere Bands mit ähnlichen lyrischen Intentionen schon recht derb daneben gegriffen), der dem texanischen San Antonio huldigende Rocker "San Antonio" oder das mit Bläsern aufgepeppte "Caught In The Witches Eye" - es ist und bleibt einfach immer gut.

Natürlich, wo RIOT V drauf steht, ist genau das drinnen was man erwartet, aber wenn man sich einen Song wie "Set The World Alight" anhört, sinkt man dann eben doch wieder erfürchtig auf die Knie. Klar, auch JUDAS PRIEST machen sowas ganz gut, aber wenn man ehrlich ist, haben die Briten gegen RIOT V heutzutage keine Chance. Eine Midtempohymne mit fantastischen Leads, ebensolcher Stimme und einer Lehrstunde in Sachen Drumming. Allein für Frank Gilchriests Schlagzeugarbeit lohnt sich die Anschaffung des Albums. Songdienlich aber mit unzähligen Spielereien veredelt er vom Schlagzeug aus das Album ohne aufdringlich zu wirken. 

UND, liebe Leserinnen und Leser, RIOT V haben es diesmal geschafft, keinen einzigen schwachen Ton auf dem Album zu verewigen. Egal wo man die (virtuelle oder wahrhaftige) Nadel aufsetzt, es ist immer fantastisch. Es sind die Vocals, die selbst in höchster Höhe nicht nerven (Hatschiske...), die wunderbaren Twinsoli, das knackige Riffing, das eben erwähnte Drumming. Hier stimmt alles.

Waren die beiden Vorgänger schon überirdisch so haben sich RIOT V mit "Armor of Light" endgültig aus dem Kreis der Sterblichen verabschiedet. 

Ich mag wie ein bezahlter Printjournalist [Anm.d.Lektorats die II.: Meinst du solche mit wohl ernährungsbedingter optischer Ähnlichkeit zum Germknödel aus dem österreichen Raum?] klingen, aber selbst der Freizeitschreiberling, der ich da bin, findet nichts auf dem Album, das nicht passt.

Zum Abschluss noch das Lyric Video zum Track "Victory":

Es steht zu hoffen dass das Album nicht im Hype um das neue JUDAS PRIEST-Album untergeht. Klar, PRIEST sind eine Legende, aber RIOT V haben das eindeutig bessere Metal-Album veröffentlicht.

FUCKING GRANDIOS!

Zum Abschluss dieser Rezension erdreiste ich mir einfach mal, dir, Christian "White Eminem" Wiederwald, im Namen der kompletten Belegschaft (und freilich schön öffentlichkeitswirksam) nicht nur für deinen großartigen redaktionellen Beitrag, sondern auch für die zahllosen Lacher, Anekdoten und sonstigen Weisheiten zu danken, die unser Redaktionsloft stets mit Glanz und Gloria erfüllen. Auf weitere 500 Rezensionen, Monsignore!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (23.04.2018)

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