BONFIRE - Temple Of Lies

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VÖ: 13.04.2018
Bandinfo: BONFIRE
Genre: Hard Rock
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Nach einer Quasi-Grundreinigung hat BONFIRE-Mastermind Hans Ziller vor etwa zwei Jahren eine komplett neue Truppe um sich geschart. Diverse Wortgefechte, Schuldzuweisungen und so weiter von ehemaligen Bandmitgliedern, Managern und dergleichen, stelle ich unkommentiert zur Seite, denn hier geht es einzig und alleine um die Musik. Mit dem hervorragenden Sänger Alexx Stahl, Basser Ronnie Parkes, Drummer Tim Breideband und (Anm.: Hat mich persönlich etwas verwundert!) als zweiten Gitarristen Frank Pane sind BONFIRE wieder eine Einheit geworden.

Mit „Temple Of Lies“ wurde jetzt der zweite Longplayer in dieser Besetzung veröffentlicht. Und der hat es wahrlich in sich! Die Trademarks der Band, der melodische Hardrock mit ins Ohr gehenden Melodien und ebensolche Refrains, werden auch bei diesem Album beibehalten, jedoch wird bei einigen Tracks ein Zacken an Härte zugelegt. Nach dem Intro „In The Beginning“, gesprochen vom bekannten amerikanischen Synchronsprecher David Michael Williamson, geht mit dem Titeltrack gleich mal die Post ab. Das erste Mal dachte ich, dass ich das falsche Album erwischt und JUDAS PRIEST eingelegt habe. Hier zeigt Alexx, dass er auch wie der gute alte Rob Halford singen kann. So einen harten und explosiven Track hätte ich von BONFIRE nicht erwartet, aber das im positiven Sinne. Dasselbe gilt für „Stand Or Fall“. Bei den Midtempo-Tracks wie „On The Wings Of An Angel", "Fly Away" oder "Feed The Fire“ sind die Trademarks der Band nicht zu verleugnen, welche sich aber hervorragend in das Gefüge von „Temple Of Lies“ einfügen.

Mit „Coming` Home“ ist natürlich auch die obligatorische Ballade auf dem Album vertreten. Hier beweist Alexx erneut, über welches unglaubliche Stimmpotenzial er verfügt. Das Können und die Spielfreude der handelnden Akteure zieht sich durch das gesamte Album und fügt es zu einem Guss zusammen. Die „Runderneuerung“ hat der Band sehr gut getan, auch wenn viele Kritiker sagen: Das ist nicht mehr BONFIRE! Dazu ein Zitat von Hans Ziller: „In dieser Konstellation sind BONFIRE jederzeit in der Lage, den Härtegrad der Songs zu steigern. Stücke wie „Temple Of Lies“ oder „Stand Or Fall“ wären mit früheren Besetzungen kaum möglich gewesen.“

Die Liveaktivitäten von BONFIRE sind in den letzten Jahren enorm gestiegen, und als einer der Höhepunkte kommen sie im Herbst 2018 mit "Rocklegends BONFIRE And Friends" auf Tour. Begleitet werden sie von Gastsängern wie Joe Lynn Turner, Phil Mogg, Geoff Tate, Bobby Kimball und vielen anderen. Für mich ist „Temple Of Lies“ ein exzellentes Album geworden, welches auch mal andere Facetten von BONFIRE zeigt, ohne jedoch ihre Wurzeln zu verleugnen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: walter thanner (24.06.2018)

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