LYNYRD SKYNYRD - Live In Atlantic City

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VÖ: 21.09.2018
Bandinfo: LYNYRD SKYNYRD
Genre: Southern Rock
Label: earMusic
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Lineup  |  Trackliste

Den älteren Lesern wird LYNYRD SKYNYRD sicher ein Begriff sein, und alle anderen werden wahrscheinlich ihren Welthit "Sweet Home Alabama" kennen. Da werden sich jetzt einige fragen: "Was, die Band gibt es noch immer? Die sind doch sicher schon uralt!" Und richtig, LYNYRD SKYNYRD bringen es mit den wechselnden Besetzungen inzwischen auf über 50 Jahre Bandgeschichte. Was aber für dieses US-Rock-Urgestein kein Grund ist leise zu treten, nein, sie bringen aktuell sogar wieder ein Live-Album auf den Markt. Diesmal heißt es "Live In Atlantic City" und die Band holte sich mehrere Mitstreiter auf die Bühne, um ihre Bandgeschichte auch von anderen zelebrieren zu lassen. Die Pension wollen sie erst heuer antreten - und dann wahrscheinlich noch mal ein Live-Album bringen, vermute ich.

Auf "Live In Atlantic City" finden sich viele Freunde der Band ein:
- 3 DOORS DOWN (international bekannt durch ihre Single "Kryptonite", die auf diesem Album auch vorkommt)
- HANK WILLIAMS Jr. (Sohn von Country-Sänger Hank Williams)
- BO BICE (Sänger und Songwriter, bekannt aus der 4. Staffel von "American Idol"; er steuert seinen Song "The Real Thing" bei)
Nicht unbedingt die super-bekannten Namen für meinen Geschmack, aber wohl in der US-Szene nicht ganz unbekannt. Trotzdem frage ich mich, wer hier wen als Trittbrett benutzt. Singtechnisch hört man schon heraus, dass es ein wenig anders klingt, Vorteile sehe ich darin aber nicht unbedingt. Wirklich auffällig ist dieser ganze Zusatz-Tross nur auf der Bühne - zu sehen in der Ausgabe inkl. DVD.

BO BICE passt für mich am wenigsten ins Bild bzw. zum Ton. Viel besser da schon HANK WILLIAMS Jr., der ganz schön cool rüber kommt. 3 DOORS DOWN sind auch nicht schlecht, passen gut mit den Backing-Girls zusammen, spielen aber zum Beispiel „That Smell“ fast alleine. Und ihr eigenes Stück „Kryptonite“ findet bei dieser Gelegenheit auch gleich auf ein Live-Album.

Generell zu diesem Live-Album:
Die Qualität lässt ein wenig zu wünschen übrig, grad bei so einer namhaften Band, die sich was Besseres leisten kann und darf. Der Sound ist nicht das Gelbe vom Ei, vor allem am Anfang lässt er sehr zu wünschen übrig. Es klingt, als würden sie hier noch einstellen und Feintuning machen, die Instrumente kommen entsprechend schwammig daher und die Stimme ist nicht optimal. Auch bei der zweiten Nummer passt das Zusammenspiel noch nicht, hier dominieren die Vocals, und erst ab Nummer drei wird das besser.
Was ebenfalls die ganze Zeit negativ kommt, sind die Schnitte. Vor allem zwischen Song Nr. 1 und Song Nr. 2. Da ist eine ordentliche Lücke. Zwischen zwei und drei hatscht es auch noch, zum Glück wird es dann aber besser, aber eben nicht perfekt. Die Livestimmung ist bei manchen Songs gut eingefangen, bei anderen wiederum nicht. Wenn, dann hört man, dass das Publikum ordentlich Spaß und Begeisterung hat und natürlich auch die Band.

Stil:
Eh klar, Southern-Rock, bluesiger Rock, Honky-Tonk-Piano und Gitarre, einfach ganz klassisch von Bands aus diesem Raum bzw. mit diesen Wurzeln. Da wird entsprechend geschreddert, geklimpert und getrommelt und die Saxophone erzeugen den typischen Sound, der hier einfach dazu gehört.

Was toll ist:
Die Musiker: Keyboard/Piano von Billy Powell gefällt mir wirklich gut, immer wieder lässige Gitarren Soli und Begleitung der Saxophonisten bzw. der Trompete. Ebenfalls sehr gut die Backing-Vocals von den beiden Sängerinnen.
Die bekannten Songs, wie „Gimme Three Steps“, „Sweet Home Alabama“ oder „Free Bird“ fehlen natürlich nicht, wobei mir bei „Alabama“ die Stimmung fehlt. Das ist der absolute Klassiker, da sollte Partystimmung sein, aber es geht nicht entsprechend die Post ab, es singen zwar alle auf der Bühne im Chor, aber das Publikum fehlt für die Überzeugungskraft und wird nur gelegentlich eingeblendet. Das klingt irgendwie sehr kühl. „Free Bird“ ist als letzte Nummer dann halbwegs OK. Ein wenig traurig und nachdenklich in der Stimmung passt es bestens als Abschiedsnummer.

Unterm Strich irgendwie schade, ich hätte mir was anderes erwartet.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (08.10.2018)

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