THE BEAUTY OF GEMINA - Flying With The Owl

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VÖ: 12.10.2018
Bandinfo: THE BEAUTY OF GEMINA
Genre: Dark Rock
Label: TBOG Music
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Lineup  |  Trackliste

Songwriter und Sänger Michael Sele bringt mit seine Band THE BEAUTY OF GEMINA das achte Studio-Album auf den Markt. „Flying With The Owl“ mag als Titel etwas seltsam klingen, die einzelnen Stücke spielen sich aber im Dunkeln oder im Wald ab, der Heimat der Eule. Insofern vielleicht doch ganz passend, obwohl ich sonst keine weiteren Parallelen zu Eulen ziehen kann. Vielleicht noch das: Eulen sind keine Rudeltiere sondern Einzelgänger – und so ist es auch mit der Musik auf „Flying With The Owl“. Sie ist dunkel und melancholisch und steht für sich alleine da. Da gibt es nicht viele, die sich in ihrer Umgebung aufhalten.

Michael Sele ist auf dem neuen Album vor allem Poet. Die Songs sind nicht nur düster, sondern auf gewisse Weise auch einsam und wegen der geringen Abwechslung in den Melodien auch recht gleichförmig. Grundsätzlich fuhrwerkt der gute Mann ja in den Nischen von Dark Rock und Goth Rock herum, diesmal tu ich mir aber schwer, die Songs hier angesiedelt zu sehen. Mit der Eule bewegt er sich für mich weg davon, hin in die Richtung melancholischer Liedermacher, der einsam mit seiner Gitarre und seiner nachdenklichen Stimme seines Weges zieht, und morbide Balladen deklamiert.

Schöne, weiche, harmonische Stücke wie „River“ sind auf diesem Album wenige zu finden. „River“ hat zwar eine gewisse Trostlosigkeit im Sound, ist aber durchaus gut zum Anhören. Ein wenig eintönig „Into My Arms“. Die „Monsters“ klingen recht zahm, da reduziert auf Gesang und eine sehr zurückhaltende Melodie. Also richtig einschläfernde Monster für meinen Geschmack. Die „Ghosts“ sind ein wenig aktiver, haben einen flotteren Rhythmus hinterlegt und eine nette Gitarre, werden aber leider auch von Gleichförmigkeit beseelt. „In The Dark“ ist so leise, ruhig und zurückhaltend, dass man davon fast depressiv werden kann. Zumindest bei „I Pray For You“ werden die Vocals abwechslungsreicher und man pennt nicht gleich bei den ersten Takten weg. Die dissonanten Klänge finde ich trotzdem nicht aufregend, die langen Instrumentalstrecken auch nicht.

Zur Abwechslung klingt „Tunnel Of Pain“ flott, fast ein wenig nach Blues-Western-Gitarre, die Lyrics bleiben aber auf der dunklen, dezent morbiden Seite. Das darauf folgende „Again“ ist schon wieder ruhiger und düsterer und erneut ein Song, der sich fast nur auf Gitarre und Vocals konzentriert. Der Rest der Instrumente fungiert als leise Begleitmusik im Hintergrund. Wäre es nicht so düster, würde das als Bar/Lounge-Musik akzeptabel sein. Die „Shades Of Summer“ sind auch ein depressiver Gitarrensong. Und das alleine schon vom Titel her ebenfalls in diese Richtung gehende „Suicide Day“ steht den anderen in nichts nach. Noch dunkler, langsamer und trostloser als sein Vorgänger leitet es schließlich über in die letzte Nummer „Wood Song“. Gottseidank ist dieses Album mit dem Instrumentalstück endlich aus, weil es zieht sich. Soviel Depressivität vertrage ich nicht mal zu Allerheiligen.
 
Fazit: Ich vermisse den Anteil an Variabilität und Atmosphäre, der auf den letzten Alben war.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (04.11.2018)

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