UNEARTH - Extinction(s)

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VÖ: 23.11.2018
Bandinfo: Unearth
Genre: Thrash Core
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Kinder, wie die Zeit vergeht: gefühlt ist das bahnbrechende „III: In The Eyes Of Fire“ erst ein paar Jahre her, dabei sind UNEARTH im Metalcore-Bereich schon so etwas wie alte Hasen – die fünf Amis sind auch schon mittlerweile 20 Jahre im Business. Und da waren einige Höhen in der Karriere dabei, vom angesprochenen „III…“, das UNEARTH vom Geheimtipp zu Vorreitern katapultiere, oder das ganz starke „The March“, mit dem sich die Jungs an der Spitze etablierten. Die Alben danach gerieten dann etwas mau, auf „Darkness In The Light“ war nur Metalcore-Standardware vertreten, und „Watchers Of Rule“ war gute Mittelklasse, aber nicht mehr.

Für das aktuelle „Extinction(s)“ haben sich UNEARTH jetzt mal ganze vier Jahre Zeit gelassen, und das merkt man auch an der Qualität der Songs. Auf dem Album vereint die Band die kompromisslose Heftigkeit von „III…“ mit den herrlichen Gitarrenmelodien von „The March“ und beweist, dass sie es doch noch draufhaben.

Vor allem bei Songs wie dem Opener „Incinerate“, bei „Dust“ mit seinen Highspeed-Leads, beim eindringlichen „The Hunt Begins“ oder bei „No Reprisal“ zeigen UNEARTH ihre Stärken. Die Paarung von knackigen, tiefergestimmten Gitarrenriffs und schönen melodischen Leads kriegt sonst kaum eine Band hin, noch dazu ohne dass sie in Metalcore-Standardversatzstücke hineinkippen. Und Fronter Trevor Phipps hat noch nie so heftig geklungen, die Vocals haben sich noch ein Stückchen Richtung Death-Growls bewegt, was hervorragend zum neuen Material passt.

Die Songs sind auch variabler als früher geworden, mal geht es in Richtung Death Metal („King Of The Arctic“), mal in Richtung HATEBREED-Hardcore. Wobei die hardcore-lastigen Songs eher die schwächeren auf der Platte sind (etwa „Hard Lined Downfall“ oder „Sidewinder“), das können andere Bands schon besser. „Extinction(s)“ endet aber definitiv auf einem Höhepunkt, „One With The Sun“ ist einer der stärksten Tracks der Amis überhaupt, mit geilen Riffs und Leads, einprägsamen Vocals („a new dawn is here…“) und sogar einem symphonischen Outro.

UNEARTH haben also, scheint es, ihre Nische gefunden und fühlen sich in ihr pudelwohl, und so ist – trotz einiger weniger Ausfälle – „Extinction(s)“ zugleich Beweis ihrer Weiterentwicklung und Bestätigung ihrer Qualität.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (23.11.2018)

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