THE ALGORITHM - Compiler Optimisation Techniques

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VÖ: 02.11.2018
Bandinfo: THE ALGORITHM
Genre: Instrumental / Shred / Fusion
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Fette Gitarrenriffs mit Techno-Beats zu kombinieren ist ja an und für sich nichts Neues – Basslastigkeit, 4/4-Takt und verzerrte Sounds sind sowohl im Metal als auch in elektronischer Musik gleichermaßen zuhause. Was THE ALGORITHM auf „Compiler Optimization Techniques” zeigen, ist also nichts Bahnbrechendes, macht aber trotzdem sehr viel Spaß.

THE ALGORITHM ist eigentlich eine klassische One-Man-Band, bei der Rémi Gallego Gitarre spielt und den Sampler bedient; live wird er von Jean Ferry am Schlagzeug unterstützt. Und trotz dieser Minimalbesetzung entwickeln THE ALGORITHM auch live eine ziemliche Wucht, wie sich Besucher vom HAKEN-Konzert 2017 in der Szene Wien überzeugen konnten.

Musikalisch passt das, was auf „Compiler Optimization Techniques“ geboten wird, am ehesten zu progressivem Death Metal auf der einen Seite, und Goa / Psytrance auf der anderen. Dazu passen auch die Songlängen, die bei beiden Genres ins Uferlose gehen können, gleich der Opener „Cluster“ ist fast zwölf Minuten lang. Lang, aber nicht langweilig: der Song ist sehr abwechslungsreich, auch ohne jede stimmliche Unterstützung (das wäre für Gallego dann vielleicht doch zu viel auf einmal). Das Grundgerüst bilden die Techno-Beats, Gitarren sind eher als Auffettung bzw. für Melodien zuständig.

„Fragmentation“ ist dann eher düster und klingt zeitweilig wie DEVIN TOWNSEND auf psychedelischen Drogen, während das folgende „Superscalar“ eher in Richtung Melo-Death geht (und mit einer lässigen Bassline punktet). Die Highlights haben sich THE ALGORITHM aber für das Ende aufgespart: „Binary Space“ driftet von Black Metal Atmosphäre und Computer-Sounds zu einem sehr entspannt dahingroovenden Goa-Beat, und „Sentinel Node“ beginnt eher ruhig, gewinnt aber immer mehr an Fahrt, bevor der Track nach vorwärts rockt wie JOE SATRIANI.

THE ALGORITHM haben mit „Compiler Optimization Techniques” ein Album am Start, das wohl nur eine kleine, dafür feine Zielgruppe begeistern wird – klassisches Wacken-Material ist das eher nicht, eine coole Sache aber auf jeden Fall.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (28.11.2018)

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