SINBREED - IV

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VÖ: 23.11.2018
Bandinfo: SINBREED
Genre: Power Metal
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste

Au weh! Was ist denn hier passiert? So, jetzt stehe ich zum ersten Mal so richtig ratlos hier und muss mir meine Worte zusammenklauben. Grund? SINBREED. Neue Scheibe, neuer Sänger. Und das mag vielleicht auch der Punkt sein, oder vielleicht auch nicht? Ich starte mal einen Erklärungsversuch und wir sehen, was dabei rauskommt. 

SINBREED stehen für unverschnörkelten, direkten Power-Krach, der auf großes Solo-Gefriemel verzichtet und Vollgas gibt. So kenn ich die, so mag ich die! Zudem hatten wir auf der letzten Scheibe "Master Creator" (hier das Review dazu) Vokalisten Herbie Langhans, der die Straight-forward-Linie durch seine Charakter-Power-Röhre um ein Vielfaches verstärkt hat. Und vielleicht beginnt schon da die Krux, die es mir schwer macht, mich in die neue Scheibe einzufinden. Die neuen Vocals bringen nicht mehr dieses röhrende, rauchige Charakterdasein eines Herrn Langhans mit sich, sondern wirken hübsch, nett, domestiziert und ziemlich brav. Man solle dies nicht falsch verstehen: Man hat es hier mit Nick Holleman mit einem durchaus stimmlich begabten Herrn zu tun, der sich keineswegs verstecken muss. Doch war das letzte Album etwas schroffer, eckiger und kantiger, wirkt "IV" nun sehr glattgebügelt und gezügelt. 

SINBREED kann sich in keinster Weise an die Backe nageln lassen, sie hätten ein schlechtes Album unters Volk geworfen. Sowohl bezüglich des Songwritings als auch musikalisch stehen sie solide ihren Metaller, doch der Versuch, auf "Master Creator" noch einen drauf zu setzen, scheitert womöglich tatsächlich daran, melodischer, gezähmter zu werden. Auch hier wieder: Hier bekommt man solide Arbeit um die Ohren geschmissen, lediglich schafft es der Sound nicht mehr, mich zu packen, er wirkt zu glischig und glatt, als dass man ihn greifen  und etwas davon hängen bleiben könnte. 

Kein Grund, sich abschrecken zu lassen. Fans von Metal, die auf wahnwitzige Keyboard-Achterbahnen oder ähnliche Melodie-Schlachten verzichten können und trotzdem guten Metal hören wollen, werden im neuen SINBREED-Album "IV" immer noch einen gut gemachten Tonträger entdecken. Aber mir persönlich fällt es schwer, die Scheibe mit mehr als nur "gut" zu bezeichnen. Es fehlen da Ecken, Griffigkeit und im Endeffekt dann doch die nötige niederschlagende Power. 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (07.01.2019)

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