THE AWAKENING - Chasm

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VÖ: 26.11.2018
Bandinfo: THE AWAKENING
Genre: Gothic Rock
Label: Intervention Arts
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Lineup  |  Trackliste

Nach fünf Jahren der Stille und der albumbezogenen Abstinenz kommen THE AWAKENING mit einem Machwerk daher, das auf den Namen "CHASM" hört.

Auf andere Geister warten bedeutet wohl, sich in einer Wüstenlandschaft zu befinden. Solch eine Atmosphäre beschwört "Other Ghosts" herauf. Stellenweise mehrstimmig auftretende Vocals unterstreichen diese Szenerie und geben dem Ganzen eine Stimmung, die irgendwo zwischen Samt, Dystopie und gotischen Ruinen zuhause ist.

Mit an Echolot erinnerenden Klängen beginnt "Shore". Zunächst klingt es wieder nach einem eher balladesquen Stück. Doch erste Eindrücke neigen bekanntlich dazu, zu täuschen. "Shore" ist mitnichten eine Ballade, sondern vielmehr eine treibende Rocknummer mit dezenten Pianoeinspielungen und einem groovenden Bass.

"About You" erinnert an eine klassische Rockballade, die sich eine markante Stimme zur Unterstützung geholt hat, um nicht der Kitschigkeit von Songs wie "I Do It For You" (BRIAN ADAMS) anheim zu fallen.

Mit prägnantem Bass und knackigem Schlagzeug kommt der Weckruf für den Engel daher. In "Raphael Awake" treten Gitarrenklänge lediglich im Chorus in den Vordergrund, in den Strophen und im Großteil der Bridge sind sie eher dezenter anzutreffen, was den Fokus auf Bass, Drums und Vocals lenkt.

"Back To Wonderland" könnte Titelsong einer düsteren Filmversion von Alice im Wunderland sein, sollte sich Tim Burton zu einer Abwandlung seines Films von 2010 entschließen.

Vom eher Rockigeren geht es weiter mit "Gave Up The Ghost". Die Härte so mancher Vorgänger scheint hier tatsächlich den Geist aufgegeben zu haben. Eine solide Ballade, die Erinnerungen an ASHTON NYTES "Jennifer" wecken.

Bei "Savage Freedom" klingen traditionelle Gothic-Rock-Klänge an, ganz so, als ob sich THE AWAKING von den FIELDS OF THE NEPHILIM, THE SISTERS OF MERCY oder ähnlichen Bands inspirieren ließen.

Insgesamt ein solides Album einer Band, die sich in den vergangenen Jahren mit Publikationen eher rar gemacht hat. Es ist positiv anzumerken, dass klangliche Alternativen zu vielfach überhypten Bands aus der Gothic-Richtung noch unterwegs sind.

Fazit: Gut vor- und nachgelegt. Mal abwarten, wie sich diese Songs live machen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Thomas Trüter (23.02.2019)

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