THE SCARS IN PNEUMA - The Path Of Seven Sorrows

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VÖ: 08.02.2019
Bandinfo: THE SCARS IN PNEUMA
Genre: Black Metal
Label: Promethean Fire
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Aller Anfang ist schwer. Diese alte Weisheit demonstrieren auch THE SCARS IN PNEUMA mit ihrem Erstwerk "The Path Of Seven Sorrows". Die italienische Black Metal Band wurde im Dezember 2016 zunächst als Ein-Mann-Projekt von Sänger und Saitenmeister Lorenzo Marchello gegründet. Im darauf folgenden Jahr baute der Einzelkämpfer seine Kapelle zum Trio aus. Mit "The Path Of Seven Sorrows" unternimmt die junge Band ihren ersten Gehversuch in der erbarmungslosen Welt des Black Metal. Sie legen sich dabei zwar nicht vollends auf die Nase, benötigen aber zumindest vorübergehend noch etwas Übung.

THE SCARS IN PNEUMA spielen einfachen, melodischen Black Metal, der sich überwiegend im mittleren Tempo bewegt. Die musikalischen Vorbilder dürften vorwiegend in Skandinavien und - festgemacht an den melodiebetonten Kompositionen - besonders in Schweden beheimatet sein. Als Inspiration werden beispielsweise  DISSECTION und EMPEROR, aber auch außerskandinavische Barden wie MGLA genannt. Mit vereinzelt härteren Riffs oder akzentuierendem Frauengesang werden gelegentliche Farbtupfer platziert. Prägnant ist der monotone und geknurrte Gesang, der im Gegensatz zu den meisten Schwarzmetallern in tiefer Stimmlage residiert. 

Damit ist das Lied von "The Path Of Seven Sorrows" auch schon im Wesentlichen gesungen. Das Attribut "monoton" deutet indes schon an, woran es beim Debut der Italiener hapert. Es ist nämlich nicht so, als ob das Trio seine Instrumente nicht beherrsche oder keine stimmigen Kompositionen zu erschaffen vermöge. Diese Fähigkeiten kann man der jungen Band durchaus attestieren, jedoch mangelt es ihrem Erstling an Drive und Leidenschaft. So wie der Gesang recht monoton und wenig inbrünstig daherkommt, so schafft es auch die Musik nur selten, Emotionen zu transportieren. Anstelle von Wut, Hass, tiefer Trauer oder meinetwegen auch lähmender Depression strahlt das Debut der Italiener vielmehr Teilnahmslosigkeit aus. Dabei zeigen THE SCARS IN PNEUMA gerade in ihren Melodien schon ganz gute Ansätze. Der Auftakt in "Devotion" ist bereits ganz ansprechend, wenn auch nicht großartig und lässt zunächst einmal aufhorchen. Aber im weiteren Verlauf verfällt der Song vermehrt in Monotonie und Apathie. Die Gitarren und Drums dümpeln gelangweilt und gleichgültig vor sich hin. Interessant wird es haupstächlich dann, wenn das Eingangsriff wiederholt wird. Dieses Merkmal ist leider symptomatisch für den Rest des Albums. "Souls Are Burning" z. B. wartet zwar anfangs mit etwas härteren Riffs auf, versinkt aber schließlich auch in der Eintönigkeit. Zu oft und zu lange rödeln THE SCARS IN PNEUMA scheinbar unmotiviert vor sich her und geleiten den Hörer durch mehrere Phasen der Tiefenentspannung bis hin zur Vollnarkose. Dazu sind die Lieder untereinander recht ähnlich und zeigen wenig Variation, Dynamik oder Atmosphäre. "The Path Of Seven Sorrows" klingt insoweit ein wenig wie die Hintergrundmusik in einem Black Metal Kaufhaus - sie ist zwar angenehm genug anzuhören, um die Kundschaft bei der Inspektion von Nagelarmbändern und Stachelkeulen bei Laune zu halten, lenkt sie aber auch nicht allzu sehr von der eigentlichen Produktpräsentation ab.

Man will nicht zu hart ins Gericht gehen mit dem Erstwerk einer jungen Band, die sich noch entwickeln kann. Aber am Ende bleibt der Pfad der sieben Sorgen für mich leider der Pfad der sieben Sorgenkinder. THE SCARS IN PNEUMA spielen zwar ganz vernünftigen Black Metal und zeigen in der Komposition ihrer Melodien vom Grundsatz her auch Potenzial. Da aber über das Album hinweg zu wenig passiert und auch kaum der Ausdruck einer Emotion oder hörbare Begeisterung wahrnehmbar sind, zieht "The Path Of Seven Sorrows" recht wirkungslos am Hörer vorbei.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Lord Seriousface (07.02.2019)

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