ASTRAL DOORS - Worship Or Die

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VÖ: 26.04.2019
Bandinfo: ASTRAL DOORS
Genre: Heavy Metal
Label: Metalville Records
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Lineup  |  Trackliste

Es gibt Tage, an denen man sich fühlt, als würde man zum alten Eisen gehören. Heute ist so ein Tag. Denn es ist bereits über 13 Jahre her, dass das dritte Album der Schweden ASTRAL DOORS "Astralism" erschienen ist und im heimischen CD Player (mittlerweile auch fast ein Relikt aus der Vergangenheit) gelandet ist. Seit diesem ersten Kontakt haben ASTRAL DOORS mich ständig begleitet (einige Konzerte, viele Alben). Nun schreiben wir das Jahr 2019 und mit "Worship Or Die" melden sich die wahren und einzigen Erben des großartigen DIO abermals gewaltig zu Wort. Hammerscharfe Riffs gebündelt mit der unverkennbaren Stimme Nils Patrik Johanssons lassen die Freude schon beim Opener "Night Of The Hunter" in schillernden RAINBOW-Farben erblühen. Ein schnörkelloser und überaus gelungener Einstieg. Zu dem Song gibt es auch ein (unfreiwillig-komisches) Video.

Das nun folgende "This Must Be Paradise" ist für alle DIO-Anhänger dann tatsächlich das Paradies geworden. Was für eine geniale Melodieführung und die Gitarrenfraktion liefert eine perfekte Vorstellung. Dieses Stück ist sicher ein Highlight in der umfassenden Diskographie. Sogar der Woohoohoo-Mitsing-Part im Mittelteil ist einfach nur genial, denn wer danach solch ein Solo dranhängt, weiß einfach, welche Zutaten für den perfekten Metalsong vonnöten sind. Der Titeltrack lädt zum gemütlichen Headbang-Kaffeekränzchen ein, ehe bei "Concrete Heart" die Keyboards einen wichtigeren Part übernehmen und den Song atmosphärisch umrahmen. "Marathon" ist für die Schweden passend zum Namen ein ungewöhnlich langer Track (mit über 6 1/2 Minuten Spielzeit) geworden und weist trotz aller Eingängigkeit sogar einige leicht progressive Momente auf. Damit unterscheidet er sich deutlich von den folgenden "Desperado" und "Ride The Clouds", die sicher im Hinblick auf eine Live-Darbietung genauso komponiert wurden. Denn hier kann man bereits nach der Hälfte des jeweiligen Stücks zumindest den Refrain mitsingen.

Insgesamt kann man als eigentlich einzigen Kritikpunkt anmerken, dass sich ASTRAL DOORS absolut keine Experimente gönnen und fest und sicher auf Ihrer Schiene bleiben, dies jedoch auf durchgehend sehr hohem Niveau. Wer also nach klassischem Metal zwischen DIO, RAINBOW und vielleicht auch etwas HAMMERFALL und SABATON sucht, wird bei "Worship Or Die" glücklich. Daher zücke ich fast die Höchstwertung. Hier stimmt einfach das Komplettpaket (inklusive Cover) von A-Z. Und nun noch einmal das herrliche "St. Petersburg" mit leichten russischen Anleihen auf höchster Lautstärke zur Freude der Nachbarn anhören - das ist Heaven In Hell.

 

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Markus Gruber (02.05.2019)

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