LEATHER - Shock Waves: 30 Years

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VÖ: 28.06.2019
Bandinfo: LEATHER
Genre: Power Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

1989 drängte eine der First Ladies des Heavy Metal ins Rampenlicht. Leather Leone veröffentlichte ihr erstes Solo-Album als LEATHER. Dabei begann ihrer Gesangskarriere bereits in den frühen 1980er Jahren. Sie gründete mit Sandy Sledge die All-Female-Band RUDE GIRL, die sich trotz lukrativem Plattendeal auflösten. Shrapnel Records-Inhaber Mike Varney wollte aber unbedingt eine Band für sie finden und brachte sie mit Shredding-Maestro David T. Chastain zusammen.

Als CHASTAIN veröffentlichten sie in sechs Jahren allein fünf Alben, doch LEATHER wollte 1989 mit "Shock Waves" auch solo glänzen. Und das tat sie. Ein hervorragend aufgelegtes Männer-Trio stand ihr dabei zur Seite: Bassist David Harbour (u.a. CHASTAIN, KING DIAMOND, MANTA RAY), Gitarrist Michael Harris (DARKOLOGY, THOUGHT CHAMBER, ARCH RIVAL, ZANISTER) und
Schlagzeuger John Luke Hebert (MANTA RAY, CHASTAIN, KING DIAMOND). Das Ergebnis: "Shock Waves" ist eine der unterbewerteten Scheiben des Power Metal - mit Heavy-Tracks wie "Something in this Life" sowie Leathers Stimme wunderbar
präsentierende Songs wie "It's Still In Your Eyes" - und ist nicht nur Fetischliebhabern von Leder und Ladies vorbehalten. Nach 30 Jahren ist das Meisterwerk  wieder als LP erhältlich, limitiert auf 300 Stück in schickem Schwarz gehalten, mit zwei Bonustracks und Insert (was immer das hier auch heißen mag). Und oben genannter David T Chastain fiedelt auf den Bonustracks.

LEATHER und hier meine ich Leather Leone klingt wie eine Mischung aus Udo Dirkschneider und einer erträglichen Doro Pesch. Musikalisch ist das US-Metal der alten Schule in allen möglichen Geschwindigkeitsvarianten. Die Dame hat ein wirklich markantes Organ und reißt das Album immer wieder aus dem US-Metal-Sumpf der späten 80er. Wäre hier nicht der Sound, der leider auch in den 80ern hängen geblieben wäre. Mir ist nicht ganz klar, aus welchem Grund das Album völlig unbearbeitet (abgesehen vom Cover) neu aufgelegt wurde. Der Sound tönt nach typischer, übler 80er Massenware, klingt wie in einer Softdrink-Dose aufgenommen, drucklos und als ob zwischen den Mikros und der Band mehrere Holztüren (Buche gedämpft) geschlossen worden wären. 

Das Songmaterial ist einwandfrei, kein Überkracher der unser einst dauergewelltes Haar zum Wehen brächte, aber solide, amerikanische Kost. Selbst die Quotenballade, hier "It´s Still In Your Eyes" benannt, haben sie/hat sie drauf.

Insgesamt etwas für Komplettisten. Der Dortmunder Metal-Hobbit wird gar schelmisch im Kreise tanzen, aber so richtig mächtig ist diese Vinyl-Only-Wiederveröffentlichung nicht. 



Ohne Bewertung
Autor: Christian Wiederwald (21.06.2019)

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