WHITESNAKE - Flesh & Blood

Artikel-Bild
VÖ: 10.05.2019
Bandinfo: WHITESNAKE
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

David Coverdale schart sein Team um sich, begibt sich ins Studio, nimmt ein paar Songs auf (konkret 13), rührt die Werbetrommel und wirft dann das neue Teil auf den Markt.

BUMM!

"Flesh&Blood" schlägt ein wie eine Bombe. Man glaubt es kaum, aber nach mehreren Jahrzehnten hat der Mann/die Band es noch immer drauf, Massen an Fans und Rock-Fans zu mobilisieren und eingefleischte Fans dazu zu bringen, sich am Veröffentlichungs-Tag sogar Urlaub zu nehmen (auf Twitter gelesen). Krass. Aber gleichzeitig fantastisch, dass man nach so vielen Jahren noch immer so viel bewegen und bewerkstelligen kann.

Da stellt sich natürlich die Frage, ob diese Euphorie berechtigt ist. Dies kann ich mit einem klaren JA beantworten. Die Aufregung und Begeisterung der Fans kommt nicht von ungefähr. Mit "Flesh&Blood" ist Mr. Coverdale wieder ein Meilenstein gelungen bzw. er knüpft an die Highlights und das Songwriting aus dem letzten Jahrtausend an. Basierend auf dem bluesigen Hard Rock, für den WHITESNAKE schon lange stehen, und Coverdales einzigartige Stimme, finden sich neue Klassiker auf diesem Album, um die man in Zukunft nicht wird herum können.

Als Hörer wird man vom ersten Song ab überzeugt. "Good To See You Again" spricht einen direkt persönlich an (ja, man ist happy, dass man sich wieder sieht/hört). Die Hooks sind eingängig, der Rhythmus reisst mit, der Chorus lädt sofort ein mitzusingen (hallo WHITESNAKE choir - das ist perfekt für euch!) und  der Vibe ist bluesig wie in den Anfängen. Ganz klar, das ist ein Party-Song bzw. sicher der neue Opener für Live-Auftritte. Mit "Gonna Be Alright" wird umgehend ein Anschluss an die alten Sachen gefunden, egal ob es die Lyrics sind, die ganz typisch auf Girls und Liebe zugeschnitten sind, oder die wechselnden Harmonien zwischen Gitarren, Keyboard und Gesang.

"Shut Up And Kiss Me" kennt man schon seit Wochen als erste Videoveröffentlichung die zeigte, dass WHITESNAKE wieder dort sind, wo sie herkamen und wofür sie ihren Weltruhm bekamen. Mr. Coverdale ist ganz der alte bei seiner Bühnenshow, seinen lasziven Bewegungen und Songtexten. Das ist knackig, das hat Drive, das ROCKT! Auch bei "Get Up" keine Spur davon, dass diese Band nicht mehr jung ist oder Doug nicht mehr von der Partie ist. Reb Beach zeigt sich von seiner besten Seite, Joel Hoekstra ist auch klasse, die lässigen Riffs, Soli und Keyboard sowie Choreinlagen haben einfach das gewisse Etwas, was dieses Album von der Masse bzw. auch einigen Vorgängern abhebt. In ähnlicher Manier und auf gleich hohem Niveau geht es weiter: "Trouble Is Your Middle Name", "Flesh & Blood", "Heart of Stone" und die letzte Nummer "Sands Of Time" erinnern mit dem bluesigen Sound sehr stark an früher, man hört wieder Musik wie bei "Slide It In", "Slip Of The Tongue" oder "Restless Heart".

Auch das Album, das Mr. Coverdale mit Mr. Page gemacht hat, kommt bei so manchem Stück in Erinnerung, zB "After All". Dies ist ein akustischer Gitarrensong, ruhig und fokussiert auf die Basics, nämlich Vocals, Chorus und Gitarre.

Die typischen Lovesongs dürfen natürlich auch nicht fehlen. Für die einen wahrscheinlich zu viel des Guten, für die anderen möglicherweise goldeswert: "When I Think Of You". Keyboardklänge, heulende Herz-Schmerz Gitarren, dezentes Gestöhne vom Boss und ein Kuschelrock-Rhythmus sorgen neben Seufzern sicher auch für ein Grinsen. Zum Glück bleibt bei allem dem Geschmuse der Hard Rock aber on Top.

Besonders aufgefallen:
Was mich überraschte, war "Hey You". Diese Nummer könnte auch von Ozzy Osbourne sein, das Songwriting geht in die härtere Rockrichtung und klingt nach 70er/80er. Die Riffs sind akzentuiert und knackig, die Vocals haben einen dunkel-düsteren Vibe. Lange Solo-Strecken klingen fast schon nach Metal-Gitarren und die "Hey"-Ausrufe sind bühnenreif.

Zusammengefasst: WHITESNAKE sind einfach ein Fixpunkt im Hardrock und sorgen immer wieder für Klassiker. David Coverdale ist Kult und mit Leuten wie Joel Hoekstra und Reb Beach an den Gitarren, Tommy Aldridge (mega-"Alter-Hase") am Schlagzeug und Michael Devin am Bass, ist hohe Qualität gewährleistet. Man kennt sich einfach schon seit vielen Jahren und hat zig Live-Auftritte hinter sich. Das hört und spürt man bei dem Album. Was aber am meisten bei den Fans punktet, ist die Tatsache, dass sich WHITESNAKE treu bleiben und bringen, was man erwartet, inklusive einem modernen Touch, damit "Flesh&Blood" nicht angestaubt klingt. Perfekt gemacht Jungs!

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (21.05.2019)

WERBUNG: Hard
ANZEIGE
ANZEIGE