HEADLESS BEAST - Phantom Fury

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VÖ: 05.04.2019
Bandinfo: HEADLESS BEAST
Genre: NWoBHM
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Manche Bands, find ich, könnten ruhig ein bisschen mehr tun, um sich zu promoten. Ich wette, es dümpeln tausende von denen fast unbemerkt und daher verkannt im Äther herum, die ihre begrenzte Welt ein bisschen vergrößern könnten, wenn sie nur ein bisschen selbstbewusster ihre Musik an den Mann/ die Frau bringen würden. Soweit, so Schachtelsatz.

HEADLESS BEAST ist einer dieser Kandidaten. Fünf Jungs aus Ulm, schon seit 1999 musikalisch unterwegs, bei denen ich mir denke 'Ey, warum habt ihr nur 388 Fans auf Facebook?' Aber von Anfang an. Vor ein paar Tagen bekam ich HEADLESS BEASTs neues Album 'Phantom Fury' in die Finger; ihr zweites nach dem 2011 Debut 'Forced To Kill', das seinerzeit schon recht wohlwollend aufgenommen wurde. Stilistisch bewegt sich die Band nach eigener Aussage zwischen NWoBHM (New Wave of British Heavy Metal) und Teutonenstahl, für mich dazu noch mit einem deutlichen Kopfnicken in Richtung Hard Rock. 'Phantom Fury' ist auf jeden Fall ein 12-Track Energiebündel, das seinem Vorgänger nach so langer Pause um nichts nachsteht. Nebst starkem Sound fallen auch die Lyrics positiv durch die Tatsache auf, dass die Jungs sich Gedanken machen und Songwriter und Gitarrist Ingo Neuber diese Gedanken verständlich in Lyrics verpackt. Es geht um ..."Manipulation, Verblendung, Maßlosigkeit, sozialer Abstieg, Missbrauch von Religion, Versagens- und Zukunftsängste, Gefahr des heutigen Mediennutzungsverhaltens, ungewollte Veränderungen, Radikalisierung der Gesellschaft und der Verfall von Werten..." Keine leichte Kost, lässt aber auf- und hinhorchen.
Der Titelsong und Opener kommt wie eine Dampfwalze daher und erinnert an JUDAS PRIEST und auch 'Black Reign' orientiert sich am britischen Urgestein. Das ist aber auch der Stimme von Jürgen Witzler zu verdanken. Sein Reibeisen-Organ hat eine ordentliche Reichweite und vermag es, mal aggressiv in die Höhen zu gehen aber auch ruhiger die Zügel im Mid-Tempo anzuziehen. 'Feed The Beast' ist wunderbar melodischer Hard Rock während 'The Darkness' z.B. schleppend, grungy daherkommt. Grundsätzlich ist das Tempo aber flott bis furios. Die Tracks sind nicht nach Schema F produziert sondern beweisen Eigenständigkeit - 'Suicide Solution' ist ein schönes Beispiel - und somit Kurzweiligkeit vom Anfang des Albums bis zum Ende. Highlight ist auch immer wieder das fingerfertige Gitarrenspiel von Ingo Neuber, das mit präzise galoppierenden Solos besticht.

HEADLESS BEAST haben mit 'Phantom Fury' mal wieder eine saubere Leistung gebracht. Das Rad wurde nicht neu erfunden, hat aber eine schicke neue Lackschicht bekommen. Wer (NWob) Heavy Metal und Hard Rock mag, wird die Energie dieses Albums mögen: Meiner Meinung nach ist es ein 'Grower'; es wird mit jedem Hören ein bisschen besser. HEADLESS BEAST haben mit mir auf jeden Fall jetzt 389 Fans auf Facebook.

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Betti Stewart (15.07.2019)

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