Death SS - Rock 'n' Roll Armaggeddon

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VÖ: 12.07.2019
Bandinfo: Death SS
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
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Lineup  |  Trackliste

So richtig den Durchbruch haben DEATH SS nie geschafft, obwohl sie mittlerweile seit 1977 (!) Musik machen – da schwamm so mancher Rezensent bei Stormbringer noch in Abrahams Wurstkessel. Warum sie es nie geschafft haben, ist unklar – musikalisch waren sie immer gut drauf, ähnliche Bands wie LORDI (die knappe 20 Jahre nach DEATH SS geboren wurden) stecken sie noch immer locker in die Tasche (musikalisch und kostümtechnisch). Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass DEATH SS aus Italien kommen, aber keinen Einhorn-Powermetal spielen, oder der politisch doch recht unkorrekte Bandname?

Egal, Spaß gemacht haben die Scheiben von DEATH SS immer, und nachdem das Comeback-Album „Resurrection“ ganz fein ausgefallen ist, konnte man sich auch für das neunte Studioalbum „Rock ‘n’ Roll Armageddon“ Hoffnungen machen. Die Platte war schon 2018 als Eigenproduktion herausgekommen, immerhin haben sich jetzt High Roller / Soulfood Records unserer Lieblings-Italo-Untoten angenommen.

So ganz reicht „Rock ‘n’ Roll Armageddon“ nicht an die Klasse vom Vorgängeralbum heran. Es sind zwar wieder jede Menge klassischer DEATH SS-Hits dabei („Black Soul“, „Hellish Knights“, „Creature Of The Night“, „Forever“), wo es der Fünfer schafft, düstere Atmosphäre mit knackigen Riffs und Mitsing-Refrains aufs herrlichste zu vermischen. Auch die Texte schwanken wieder zwischen antreibend und (wohl unfreiwillig) komisch, wenn etwa bei „Hellish Knights“ Gleichberechtigung für sie als Dämonen gefordert wird. Hoffentlich wird da noch ein Hashtag-Shitstorm daraus.

Andererseits findet sich auf „Rock ‘n’ Roll Armageddon“ ein reichlich krauser Wust an Songs, für die „knapp daneben ist auch vorbei“ gilt. Vom Titeltrack, der besser zu den KISS-Clowns gepasst hätte, über das kinderliedhafte „Slaughterhouse“ oder das doch hart an der Grenze zum guten Geschmack agierende „The Fourth Reich“ hin zum Volksrocker „Your Life Is Now“ oder dem Country-Verschnitt „The Glory Of The Hawk“ sind hier einige Tracks dabei, die mehr als eine Metal-Parodie auf andere Genres wirken als ernstzunehmende Songs.

Schade, denn auch abseits der DEATH SS Klassiker finden sich sonst noch lässige Tracks wie das treibende „Promised Land“, das doomige „Zombie Massacre“ oder der Elektro-Stampfer „Witches' Dance“. Ganz können sie aber den Geschmack der Ausfälle auf „Rock ‘n’ Roll Armageddon“ nicht kompensieren.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (18.07.2019)

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