Vital Remains - Icons of Evil

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VÖ: 30.03.2007
Bandinfo: Vital Remains
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Halleluyah – die Christenrocker (Achtung Ironie !) von VITAL REMAINS sind auch mal wieder vom Pfarrerspalten aufgestanden und haben bereits zum zweiten Mal den friedvollen Deicide-Sänger Glen Benton dazu auserkoren seinen liebreizenden Gesang in 10 Versen unters Volk zu streuen … der Gute(?) hat mal wieder seinen Hass gegen Gott und die Welt in seinem unnachahmlichem Gebrüll derart gegen das Aufnahmemikro geschleudert dass sich alle Kakerlaken und ähnliches Gekreuch sofort wieder in ihre Ritzen verzogen haben.. Teufel aber auch!!

Dass alle Christen doof sind & Jesus natürlich auch beweist uns das absolut kultig-grottige Cover – Klischee ole!! Meine Güte – ich hab Tränen gelacht als ich diesen (klein)geistigen Tiefflieger aus dem Postkasten gefischt habe…
Und ein anschliessender Blick auf die Songtitel bzw. die Texte beweist wieder einmal folgendes: Nicht alle waren anwesend als Gott / Satan das Hirn verteilte… jaja…

Nun, kommen wir zur Musik die ja eigentlich im Brennpunkt des Geschehens stehen sollte – wer den (auch schon einige Jährchen zurückliegende) Vorgänger „Dechristianize“ auf seiner Schlachtbank liegen hat, kann auch bei „Icons of Evil“ sein „Kreuz“ ins Bestellformular eingravieren – recht viel hat sich musikalisch nicht geändert; immer noch blasten sich die 3 Herren in beeindruckendem Tempo durch die episch angelegten Nummern, durchzogen werden die Hassattacken immer wieder durch sehr gut eingefügten (teils auch sehr harmonisch angelegten) Soloattacken von Dave Suzuki, der auch diesmal wieder ein wahres Monsterprogramm im Studio zu absolvieren hatte: sämtliche Leadgitarren, die gesamte (erstklassige) Drumarbeit und diverse Backingvocals gehen auf sein Konto! Respekt!

Musikalische Überraschungen gibt’s eigentlich keine – wer seinen AmiDeath ohne störende neuzeitliche Einflüsse einnehmen möchte liegt hier goldrichtig; die Veränderungen im Gesamtbild sind gegenüber dem (superben) Letztwerk marginal und beruhen einerseits auf gesteigerter Leadgitarrenarbeit und einem Nuancen höher liegenden Speedanteil; andererseits war ich bei „Dechristianize“ mit dem Songmaterial noch eine Spur glücklicher … am Instrumentalsektor gibt’s dagegen keine Klagen; sämtliche Beteiligte sind – seit Jahren - in der Championsleague der Todesmörtelliga angekommen und bedienen ihre Werkzeuge mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerkes !

Die Produktion übernahm ein alter Bekannter: Erik Rutan (Hate Eternal, Morbid Angel) liess die Band im Studio Überstunden ohne Ende schieben – mit dem Resultat dass zwar die Drums und Herr Benton schön fett aus dem Soundinferno hervorstechen; bei den Gitarrenspuren hat man aber (mMn) den Regler etwas zu weit unten versauern lassen … diese kommen bei den Soloausflügen dann zwar besser zum Vorschein, werden aber dennoch etwas „stiefmütterlich“ behandelt!

Ein feines Deathmetalalbum für die anstehenden Osterfeierlichkeiten (Jesuspuppe ans Kreuz nageln; alle „Christian´s“ aus dem Telefonbuch streichen usw.) ist „Icons of Evil“ unter Strich allemal geworden – nur die übermässig lange Laufzeit (20 Minuten weniger hätten vollkommen ausgereicht) und das oberpeinlich-plakative Cover stören den Gesamteindruck doch ein wenig…



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (30.03.2007)

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