PUDDLE OF MUDD - Welcome To Galvania

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VÖ: 13.09.2019
Bandinfo: PUDDLE OF MUDD
Genre: Grunge
Label: Pavement Music
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Lineup  |  Trackliste

PUDDLE OF MUDDs Debutalbum kam zwar erst 2001 auf den Markt, jedoch gibt es die Band (in abgewandelter Form) schon seit 1991, weswegen sie auch den Stempel "Grunge" bzw. "Post-Grunge" aufgedrückt bekamen. Ihr Album "Come Clean" verkaufte sich bis heute an die fünf Millionen Mal und Songs wie "She Hates Me" erfreuen sich auch in heutiger Zeit noch absoluter Beliebtheit.

Entgegen so mancher ihrer Kollegen aus Seattle, die in Ihren Flanell-Shirts meist kurz vor dem Sprung aus dem dritten Stock standen, waren PUDDLE OF MUD eher Vertreter des etwas "fröhlicheren" Grunge-Stils, sofern man das in Zusammenhang mit dieser Musikart überhaupt behaupten kann. "Welcome To Galvania" ist die erste Scheibe seit zehn Jahren (dazwischen erschien 2011 nur eine Coverscheibe). Die Band war zwar nach einigen Besetzungswechseln öfter auf (US-)Tour aber es gab immer wieder Querelen innerhalb des Bandgefüges und die Aussetzer von Frontman Wes Scantlin waren leider mehr als oft das Tagesgespräch.

Endlich macht man nun wieder mit neuer Musik auf sich aufmerksam und PUDDLE OF MUDD-Fans bekommen auf der neuen Scheibe wohl exakt das, was sie erwarten. Kurzweiligen, nett gemachten Post-Grunge-meets-Alternative-Rock. Experimente gibt es auf "Welcome To Galvania" keine, was nicht unbedingt kritikwürdig ist. Wieviele Bands haben sich schon derart weit von ihrem ursprünglichen Stil verabschiedet und dadurch eher Fans verloren als neue hinzugewonnen?

Der geneigte Fan wird an Songs wie der Auskopplung "Uh Oh", die durchaus an Hymnen im Stil von "She Hates Me" erinnert, seine wahre Freude haben. "Go To Hell", "Kiss It All Goodbye" oder "Sunshine" bedient  den NIRVANA-Fan, bei den Vocals von Wes sind durchaus Parallelen zu KURT COBAIN festzustellen. Demgegenüber gibt es ruhigere Tracks wie "Time Of Our Lives", "Just Tell Me" oder das überaus hitverdächtige "My Kind Of Crazy", welchen man gute Chancen auf Airplay im US-Radio einräumen kann.

Neben den oben genannten Stücken gibt es auch einige Songs, die nicht so ganz überzeugen, so ist der sperrige Opener "You Don't Know" etwas unglücklich gewählt und auch "Slide Away" ist eher ein Track der Kategorie "naja".

Ob man "Uh Oh" in der cleanen Version (Statt "fucked up" heisst es nun "messed up") braucht sei  dahingestellt, aber das prüde Ami-Radio verlang wohl danach - nun denn! Nach gut 40 Minuten ist dann auch schon wieder Ende Gelände.

Nichtsdestotrotz ist "Welcome To Galvania" eine überdurchschnittliches Comeback-Album geworden, welches durchaus Laune macht. Die Zielgruppe der oben genannten Bands darf sich angesprochen fühlen. Gute drei Punkte mit Tendenz nach oben kann ich da lockerst vertreten.

                      

 

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (29.09.2019)

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