EYES WIDE OPEN - The Upside Down
Bandinfo: EYES WIDE OPEN
Genre: Metalcore
Label: Unsigned
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Lineup | Trackliste
EYES WIDE OPEN stammen aus dem schwedischen Karlsbad und sind im Melodic Death Metal-Bereich zu Hause. 2016 verließ der ehemalige Sänger Patrik Fahlin kurz vor der Tour mit THE UNGUIDED die Band und wurde kurzerhand durch Gitarrist Eric Engstrand ersetzt. Die verbliebenen Bandmitglieder schafften es mit Bravour, trotz plötzlichem Verlust des Sängers eine sehenswerte Tour zu absolvieren. Der Vorgänger "And So It Begins" kennzeichnete gewissermaßen ihren Neustart in dieser Konstellation, mit "The Upside Down" veröffentlichten sie im Mai (die Scheibe wurde hauptsächlich in ihrer Heimat Schweden promotet) ihren neuen Longplayer, nach wie vor unter der stimmlichen Führung von Frontmann Erik Engstrand und mit dem neuen Drummer Lucas Freise.
Seit "And So It Begins" unter der neuen Besetzung am Mikrofon erstarkt, knüpfen EYES WIDE OPEN genau dort an, wo sie im Vorgänger aufgehört haben. Textlich befasst man sich diesmal mit dem inneren Zwiespalt, dessen Erfahrungswerte die Schweden auf gut 45 Minuten in vertonter Form vortragen. "The Disheartened Song" macht als Opener alles richtig, bietet eingängige Riffs und einen Chorus, der sofort im Ohr bleibt. "Black Clover" legt im Tempo von Beginn an eine Schippe drauf, EYES WIDE OPEN können Uptempo und fühlen sich hier hörbar wohl. "Solitude" ist angereichert mit Synthesizern, die Drums geben auch bei "Til The Day We Die" den rasanten Rhythmus vor, während Gitarrist Kristofer Strandberg seinen Saiten eine Rhythmusvariation nach der anderen entlockt und Frontmann Erik Engstrand eine Variation aus Shouts und Cleangesang liefert. Auch Modern Metal und dynamischen Metalcore weiß das Quartett erfolgversprechend miteinander zu kombinieren.
Auf der Singleauskopplung "Die Another Day" präsentieren sich EYES WIDE OPEN in Bestform. Zwar kommt dieser Song deutlich ruhiger daher, ist aber genauso einnehmend und obwohl schon die vorherigen Songs ausreichend Sing-a-long-Charakter bieten, entpuppt sich doch erst der Refrain von "Die Another Day" als echter Ohrwurm. Dezente Symphonic-Einstreuungen im Hintergrund runden den Track ab und sorgen für zusätzliche Emotion. Ein Song mit Hit-Potenzial.
In den nachfolgenden sieben Songs geben sich EYES WIDE OPEN einem steten Wechsel aus Mid- und Uptempo hin, der zusätzlich unterstreicht, wie facettenreich sie sind. Der Fokus liegt nun eher auf cleanem Chorus, wodurch die melodischen Gitarrenriffs mehr zur Geltung kommen. "Enigma" erinnert vor allem anfangs an den typischen IN FLAMES-Sound und auch "Final Resistance" kann einen Seitenblick auf die Göteborger Urgesteine nicht leugnen. Nachdem sich mit "Uncharted" erneut in einem Uptempo-Rausch verloren wurde, bietet der Titeltrack "The Upside Down" ein Solo in EYES WIDE OPEN-Manier und zeigt, wie mühelos es der Band gelingt, einen nahtlosen Dynamikwechsel zu vollführen. Mit "Silence Is Gold" wollen EYES WIDE OPEN nicht etwa zu einer Schweigeminute bitten, sondern dem geneigten Hörer weiterhin ordentlich einheizen und mit einem eingängigen Chorus dazu verleiten, die Lyrics lauthals mitzubrüllen. "Edge Of Tomorrow" vereint Synthesizer mit eingängiger Gitarrenarbeit, bevor der Vierer mit "Fire Is The Solution" (im übertragenen Sinn) nochmal alles abzufackeln gedenkt.
Fazit: EYES WIDE OPEN steht ihre ihnen zu eigen gewordene Mischung aus modernen (Melodic Death) Metal-Klängen und Metalcore gut zu Gesicht. Dynamik- und Stilwechsel fügen sich nahtlos in das Klangbild der Schweden ein und werden so zu einem großen, energetischen Ganzen.