Peter Frampton - Fingerprints

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VÖ: 12.09.2006
Bandinfo: Peter Frampton
Genre: Rock
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste

Peter Frampton klingt hier einfach klasse. Er hat sich einen Traum erfüllt mit dem ersten Instrumentalalbum seiner 40jährigen Musikerkarriere. Kein antiquierter Bluessound erwartet uns, sondern Gitarrenklänge, die man auch einem Joe Satriani zutraut. Natürlich steht spieltechnisch ein Jahrzehnt zwischen Satch und Frampton. Aber man hört schon auch mal dezentes Experiment mit einem modernen Vibrato und ein paar wirklich feine Legatosachen.

Fingerprints landet mit einem verdammt coolen Starter: ‚Boot it up’. Laid back und sehr gelassen. Es passiert eigentlich nichts wichtiges (außer bemerkenswerten Saxophoneinlagen). Was passiert, macht jedoch Spaß.

Weiter geht es mit Latin-Sound. Auch hier ist die Produktion einfach begeisternd. Das muss man einfach mit guten Kopfhörern genießen. Die Akustikgitarren sind so fett, dass es an einen mit Tequila versetzten Sahnepudding erinnert.

Das Instrumental-Cover von Black-Hole Sun unter Begleitung von Pearl Jam Musikern finde ich nicht aufregend, auch wenn der Einsatz der talk box im Refrain ganz lustig ist.

Da finde ich Float schon viel bemerkenswerter. Klingt wie die Shadows! Und bei der nächsten Nummer My cup of tea ist dann Hank Marvin tatsächlich dabei. Ich habe halt auch eine Schwäche für die Shadows und Fingerprints bringt uns Shadows sound mit besonders guter Produktion und dem Gespür für gute Melodien des Frampton.

Shewango way zeigt wieder den coolen Frampton Ganz klein bisschen Shadow-Sound bleibt auch hier. Ansonsten sicher gut zum Autofahren geeignet.

Blooze ist Blues. Klassisch und – naja britischer Blues halt.

Ein weiterer Traum des Peter Frampton soll es gewesen sein, mit den Rolling Stones zu spielen und so ist die Rhythmus Sektion mit Watts/Wyman auf Cornerstone angetreten und das instrumentale Niveau stagniert.

Grab a chicken macht schon mehr Spaß – wieder die eher coole Sonnenbrillenabteilung.

Double Nickels klingt zusammen mit Pedal Steel Virtuosen Paul Franklin wie eine belebtere Dire Straits Nummer aus der Calling Elvis Zeit. (Da war ja auch Paul Franklin mit von der Partie)-

Smoky ist ein Slow Blues, wie aus dem Lehrbuch und kein unbedingtes Highlight. Aber man steht die Nummer ohne Skipping durch.

Bei blowin Smoke ist dann schon nur mehr die Aggressivität überraschend. Die chorus Melodie ist recht schön. Man kriegt nichts mehr neues.

Oh When leitet ein grandioses Finale ein - Akustik Solo Gitarre ein bisschen Klassik, ein bisschen Blues. Und souvenirs de nos peres ist ein abschließender Höhepunkt. Hier lässt Frampton auch Technisch einiges aufblitzen. Der Song klingt wieder nach Mark Knopfler in der Nashville Phase, mit tollen Picking-Einlagen.

Resümee: Fingerprints beeindruckt vor allem durch den starken und sehr coolen Sound. Mit ein paar Zitaten und einigen Hommagen und abwechslungsreicher Besetzung bleibt das Album bis zum Schluss spannend. Frampton kann es vielleicht technisch nicht mit den herkömmlichen Shreddern aufnehmen, dafür punktet er durch gelungene Dramaturgie, Gelassenheit, Songwriting und der perfekten Produktion.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: ag (24.08.2006)

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