NOCTURNUS AD - Paradox
Bandinfo: NOCTURNUS AD
Genre: Death Metal
Label: Profound Lore Records
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Lineup | Trackliste
Nach seiner Zeit als Schlagzeuger und Sänger in den Anfangstagen von MORBID ANGEL hat MIKE BROWNING die Band NOCTURNUS gegründet, die 1990 mit einem der interessantesten Death Metal Alben überhaupt debütieren konnte. „The Key“ war mit seinen dominanten Keyboards, der Science Fiction Thematik und dem daraus resultierenden futuristischen Sound zu seiner Zeit absolut einzigartig, weshalb die Scheibe einst jedoch auch von vielen Puristen abgelehnt wurde. Beim qualitativ ebenfalls ansprechenden, wenngleich auch nicht mehr ganz so genialen Folgealbum „Thresholds“ beschränkte sich BROWNING nur mehr auf das Schlagzeugspiel, ehe er aus seiner eigenen Band geworfen wurde. Nach einem kurzen Gastspiel bei ACHERON reformierte er 1999 die ursprünglichen NOCTURNUS unter dem Namen AFTER DEATH wieder, die einige Jahre später konsequenterweise in NOCTURNUS AD umbenannt wurden.
Deren Debüt „Paradox“ darf nun getrost als der direkte Nachfolger von „The Key“ betrachtet werden, denn vom Cover samt Logo angefangen, über die Songtitel, Texte und dem lyrischen Gesamtkonzept, bis hin zur Musik steht hier alles in einem direkten Bezug zum 1990er Album. Die Band macht tatsächlich genau da weiter, wo man vor 29 Jahren aufgehört hat und schon von den ersten Tönen des Openers „Seizing The Throne“ an, fühlt man sich direkt in die Vergangenheit zurückversetzt. Überraschenderweise haben sie es auch geschafft, das damalige Qualitätslevel zu halten, denn wirklich jeder einzelne Song besitzt diese typische NOCTURNUS Atmosphäre und ist mit unzählig vielen interessanten Spielereien nur so voll geladen. Diese können manchmal auch so richtig schön ausarten („The Bandar Sign“, „Aeon Of The Ancient Ones“) und halten den Hörer die gesamte Spieldauer über gehörig bei Laune, ehe das abschließende Instrumental „Number 9“ das Album beinahe entspannt zu einem Ende bringt.
Anhänger von „The Key“ werden von „Paradox“ ohnehin ausnahmslos begeistert sein, mit einer solch fulminanten Rückkehr nach knapp 30 Jahren war nun wirklich nicht zu rechnen, aber auch Anhänger von progressiven Klängen, die mit Death Metal normalerweise nicht viel anfangen können, sollten hier auf alle Fälle einmal ein Ohr riskieren, sie könnten durchaus positiv überrascht werden.