LACUNA COIL - Black Anima

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VÖ: 11.10.2019
Bandinfo: LACUNA COIL
Genre: Gothic Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

20 Jahre nach dem Erscheinen ihres Debutalbums legen LACUNA COIL ihr neuntes Studioalbum "Black Anima" vor und zeigen, dass sie trotz der bereits Jahrzehnte andauernden Bandgeschichte die Spiel- und Experimentierfreude noch nicht verloren haben.

Als Band ist man ja immer auf der Suche nach dem eigenen Sound, der einen aus der Masse herausstechen lässt und die eigene Musik unverwechselbar macht. Das schafft beileibe nicht jeder, aber LACUNA COIL zählen definitiv zu jenen Bands, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Was zu einem großen Teil natürlich an den Vocals von Cristina Scabbia liegt. Das Wechselspiel zwischen ihren zarten Höhen und den tiefen Growls von Counterpart Andrea Ferro macht unter anderem den Sound von LACUNA COIL zu dem, was er ist.

Eröffnet wird der Longplayer genau mit jenen zarten Vocals, die in dem atmosphärischen Intro eine düstere Grundstimmung zeichnen, nur um dann bei “Sword Of Anger” ein Gewitter losbrechen zu lassen. Sofort wird einem klar, mit wem man es zu tun hat. Der unverwechselbare Sound der Italiener und das Wechselspiel im Gesang funktionieren auf Anhieb und der Hörer wird sofort gepackt. Laut Pressetext wurde das Album während der Tour zu “Delirium” konzipiert und nachdem die Band live wohl vor allem an den härteren Songs Spaß hat, versuchte man auf diesem Album diesen Schwung mitzunehmen.

Das klappt hervorragend und wird auch bei “Reckless” klar. Der Sound dieses Tracks erinnert vor allem zu Beginn sehr an KORN und zeugt von einer gewissen Experimentierfreude der Band. Bei “Layers Of Time” wähnt man sich wiederum bei FEAR FACTORY. Schnelle, treibende Riffs mit leichtem industrial-Einfluss und darüber schweben Cristinas Vocals. Das geht ins Ohr und setzt sich fest. Man versteht es gut, verschiedene Einflüsse in den eigenen Grundsound zu integrieren und so die Spannung hoch zu halten, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. “Veneficium” sei hier auch besonders hervorgehoben. Ein epischer Track, der in den Instrumental-Teilen sogar Prog-Einflüsse erahnen lässt und in dem Frau Scabbia ihre Stimme in ungeahnte Höhen treibt.

Es spricht für die Band, dass nach so langer Zeit immer noch neue Wege beschritten werden, neue Einflüsse eingearbeitet werden und man offensichtlich nicht die Lust daran verloren hat, Neues zu probieren ohne die eigenen Identität aufs Spiel zu setzen. LACUNA COIL zeigen mit “Black Anima” einmal mehr, dass im Metal-Universum immer noch mit ihnen zu rechnen ist und man bekommt Lust auf die nächsten 20 Jahre.

 


Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Hans Unteregger (06.11.2019)

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