LAGWAGON - Railer

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VÖ: 04.10.2019
Bandinfo: LAGWAGON
Genre: Punk Rock
Label: Fat Wreck Chords
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Lineup  |  Trackliste

LAGWAGON scheinen es wieder ernst zu meinen mit der Musik: nach längerer Pause Mitte der 2000er meldete sich der Fünfer um Fronter Joey Cape 2014 mit „Hang“ zurück. Bei dem Album war nur noch wenig von den Wurzeln der Combo zu spüren, es gab feinen Alternative-Rock, leicht inspiriert von Punk, zu hören. Beim aktuellen „Railer“ dagegen wenden sich LAGWAGON wieder ihren Ursprüngen zu (was man schon am herrlich old-schooligen Cover mit rollerbladendem Surfer-Dude erahnen kann).

Und das funktioniert gut: schon der Opener „Stealing Light“ kann überzeugen, der Melo-Punk erinnert an die besten Zeiten der Amis, mit einem coolen Bass-Lick im Hintergrund und einem netten Mitsing-Chor zum Abschluss. „Surviving California“ ist der härteste Track am Album und erinnert schon fast an Thrash Metal, bevor das leicht depressive „Jini“ daherkommt. „Parable“ ist dann einer der Songs, die nur LAGWAGON machen (können) – keine klassischen Songstrukturen, eindringliche Texte, melodische Riffs, das Intro wird am Ende von Joey Cape nochmal a cappella gesungen – herrlich!

Der folgende Dreierpack an Songs ist dann so etwas wie der Höhepunkt der Scheibe – „Dangerous Animal“ und „Bubble“ (wo sich die Jungs ironisch selber etwas auf die Schaufel nehmen) und vor allem die Hymne „The Suffering“ sind ganz große Klasse. „Dark Matter“ ist eher unspektakulär, bevor „Fan Fiction“ wieder mit schönem Mitsing-Refrain punkten kann. Gegen Ende fällt dann leider die Spannung etwas ab, „Pray For Them“ und „Auf Wiedersehen“ (wo „Auf Wiedersehen als Text nicht vorkommt und nicht auf Deutsch gesungen wird…) sind im Vergleich zu den restlichen Songs ziemlich unscheinbar geraten. Das Ende gibt mit „Faithfully“ eine nette Coverversion der großen JOURNEY (erinnert mit der Punk-Cover-Geschichte ein bisschen an ME FIRST AND THE GIMME GIMMES).

Mit „Railer“ haben LAGWAGON wieder zu alten Stärken gefunden und bauen auf all die Dinge, die die Jungs unverwechselbar gemacht haben. War beim Vorgänger noch eher auf Alternative-Rock mit Punk-Einflüssen gebürstet, ist es diesmal umgekehrt. Zwar sind nicht alle Songs auf der Scheibe die ganz großen Brecher, aber die meisten Songs können auch in neuem Gewand begeistern – LAGWAGON können einfach mehr als nur ihre kleine „Bubble“.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (14.11.2019)

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