NOCTEM - The Black Consecration

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VÖ: 01.11.2019
Bandinfo: NOCTEM
Genre: Death Metal
Label: Art Gates Records
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Lineup  |  Trackliste

Einmal Fresse polieren gefällig? Die Spanischen Highspeed-Blastbeater von NOCTEM sind mit ihrem zwischenzeitlich fünften Album zurück! Frisch auf das qualitätsbewusste Krawall-Label Art Gates umgezogen, bringt „The Black Consecration“ einmal mehr nordische Kälte in den sonnigen Süden der iberischen Halbinseln. In Zeiten des Klimawandels und stetig steigender Temperaturen kann man ein bißchen Abkühlung auch wirklich gebrauchen!

Fast als wollten NOCTEM tatsächlich dem Wandel hin zu noch wärmeren Temperaturen entgegenwirken, präsentiert sich ihr neues Werk so frostklirrend wie noch nie. Im Vergleich zum breitwandigen Vorgänger „Haeresis“ haben die Iberer den Sound entschlackt und um den ohnehin spärlich, aber wirkungsvoll eingesetzten Orchesterbombast erleichtert, sodass sich ein vollkommen neues Klangbild, weit näher in rasende schwarzmetallische Welten rückend, ergibt. Auch puncto Produktion gehen NOCTEM bewusst einen Schritt zurück, sodass das weniger atmosphärische denn  hasserfüllte Material nun deutlich roher und räudiger aus den Boxen scheppert.

Ohne Rücksicht auf Verluste setzen NOCTEM einen komplexen Brocken wie den Titeltrack „The Black Consecration“ gleich an den Beginn des Albums und watschen den Hörer mit vertracktem Aufbau und Überlänge gleich einmal so richtig ab. Überhaupt laufen die Spanier vor allem in den überlangen Songs zur absoluten Hochform auf, wie auch das extrem intensive „Court Of The Dying Flesh“ beweist. Die deutlich in Richtung Black Metal tendierende Ausrichtung zeigt sich dann in Highspeed-Hassbatzen wie dem kompromisslosen Rausschmeißer „Dicotomy Of Malignancy“ oder in der manischen Blastbeat-Orgie „Sulphur“, die ihren Irrsinn durch eine schleppende, fast doomige Bridge erst so richtig unterstreicht.

„Uprising Of The Impenitents“ spielt mit stimmungsvollen, akustischen Gitarrenparts, während „All That Now Belongs To The Earth“ den Hass auf die Welt im besten BEHEMOTH-Style in die Welt hinaus kotzt. Elegische Gitarrenläufe in „Coven“ und abgrundtiefes Todesgegurgel in „Let That Is Dead Sleep Forever“ runden das Album ab, wiewohl der Mittelteil nicht so ganz dieselbe Eindringlichkeit entfalten kann, den gerade die diesen in die Zange nehmenden längeren Titel mit sich führen.

Für Freunde breitwandigen Hass-Geböllers in der Schnittmenge zwischen Death und Black Metal mag „The Black Consecration“ einen Rückschritt darstellen, für puristischer veranlagte Krawalleros, die mehr den schwarzmetallischen Welten zugetan sind, bietet das fünfte Album von NOCTEM aber Unterhaltung auf gehobenem Niveau.

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (01.12.2019)

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