STAHLCHØR - Stahl auf Stahl

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VÖ: 00.00.2019
Bandinfo: STAHLCHØR
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

"Stahl auf Stahl" so lautet das Albumdebüt von STAHLCHØR. Das klingt hart? Ist es auch.
Ganz ohne Umwege. Pur und direkt.
Im Gegensatz zu deutschsprachigen Metal Bands wie RAMMSTEIN, klingen STAHLCHØR nicht so sauber, glatt und gefiltert. Ohne Melodramatik, nicht designed, kein Ablenkungsmanöver- mitten in die Fresse. Heute gibt's also keine Romantik. Nein es gibt kein Vorspiel, wir machen das jetzt gleich so. Energiegeladen ohne Mascherl zum Ziel. Schmutzig und ölverschmiert ist die Atmosphäre. Stark und roh die deutsche Sprache, nicht wahr? Das sind die Männer von STAHLCHØR, kein Frischfleisch. Kampfmaschinen! Die drei Herren aus dem Saale Orla Kreis sind allerdings nicht unbekannt. Thomas „Harti“ Hartmann (Git/Voc), Martin „Orla“ Orlamünder (Git/Voc) und Sebastian Grieser (Drums) haben schon in der Vergangenheit hart und noch härter musiziert. Bekannte Projekte waren unter anderem: PRIMAL CONGRETE, SLEDGE, MANDATORY SUICIDE, STONEBEAT, TONKRAFT, SETUAL SYSTEM, CARNAGE, SUBHUMAN. Seit 2011 rockt die Formation STAHLCHØR die Bühnen dieser Welt. Und zwar mit Größen wie MASTER, EKTOMORF oder auch RAMMSTEIN. Der Sound dieser Band, erinnert mich an die ONKELZ und MOTÖRHEAD. Klingt wie die Art von Musik die man mitten in Berlin oder Wien spielt, spät nachts, wenn man wieder mal zum Fightclub unterwegs ist. Weil man das halt so macht. Die Stimme des Sängers growlt durchgehend und das ganz mühelos. Als wäre es nicht ungewöhnlich wie ein Wikinger zu klingen der von Jagd und Beute erzählt. Ich denke beim Hören des Albums zwischendurch schon fast an 90’s Industrial ala NINE INCH NAILS und Lederjacken auf welchen „STAHLGEIST“ steht. Das klingt ehrlich, nach richtig guter Musik die direkt animiert, in den nächsten Moshpit zu springen. Deutsche Originalität, eingängige Sprechkunst. Da weht ein rauer Wind in Ostthüringen. Rock 'n' Thrash meets Industrial 'n‘ Death Metal.

Auf dem Album befinden sich 14 Songs. Der erste Track „Ihr seid das Ziel“ geht gleich laut los, eingängige Death Metal Riffs bereiten einen schon mal auf die nächsten Songs vor. Es folgt der Song „Schwarz- Weiß- Kontrast“. Beginnt heavy. Die Drums werden nun härter, schneller. Wieder Death Metal Einflüsse. Jetzt wird klar, die Kombination aus stahlhart, roh und melodisch ist genial. Als würde man kurz das Chaos unterbrechen, um dann alles noch lauter werden zu lassen. Spannend!
Das Album klingt irgendwie nach Sex und Benzin. Ich muss an David Lynchs Film „Lost Highway“ denken. Diese Industrial Sounds mitten drin sind mehr schmutzig als düster. Da vereint sich viel Gutes. In den Riffs höre ich ein wenig BLACK SABBATH raus.  Es geht weiter mit den Songs "Antagonist" und "FeO": einfach nur gewaltig. Wir kommen zu „Jenseits der Sonne.“ Dieser Song hat mich auf die „Lynch“-Fährte gebracht. Verdammt! Dieses Lied ist eiskalt und roh und trotzdem brennt alles und lädt sich auf bis zum letzten Ton. Wir hören der "Hexer". Nach „Jenseits der Sonne“ bleiben wir ein wenig mystisch. Es folgen Schlag auf Schlag weiter spannende Songs: „Schein und Sein“, „Fe2O3“, „Panspermia“, „Der Meister Spiel“, „Fe3O4“. Großartig! Wir kommen zum Schlussakt. Die letzten zwei Songs: „Soldat“, und „Stahlgeist“. Mir bleibt die Puste weg. Alles klar das Album höre ich mehr als einmal. Bis zum letzten Song eine kämpferische Mischung. Unbedingt reinhören, dringend live sehen.

Fazit: STAHLCHØR haben mit diesem Album auch den Unwissenden bewiesen, dass sie in der Königsklasse der Schwermetaller spielen und einen unvergleichbaren Sound entwickelt haben. Der Song „Jenseits der Sonne“ ist mein absoluter Favorit. Was für eine Nummer! Ich konnte nicht mehr aufhören diesen Song zu hören. Düster und brachial. Durch diese mühelose Düsternis und den eingängigen Industrial Sound, gemischt mit der brachialen Härte die einen überwältigt, hört ihr hier eine Band, die euch überraschen wird. Mitten in die Fresse.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Denise Alex Heindl (06.12.2019)

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