PYRAMIDS ON MARS - Edge Of The Black

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VÖ: 21.12.2019
Bandinfo: PYRAMIDS ON MARS
Genre: Instrumental / Shred / Fusion
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

"JOE SATRIANI, YNGWIE J MALMSTEEN, STEVE VAI - also very hochwertig!!" - Mit diesen Worten in unserem "Promocorner" (in dem man sich um die zu reviewenden Scheiben kloppt) stieß ich auf die "Pyramids On Mars". Als VAI-Jünger war ich natürlich sofort Feuer und Flamme, obwohl ich von diesem Projekt von ihm so gar nichts zuvor gelesen oder gehört habe. Aber kann ja an sich nur geil sein.... Doof nur, wenn man das "FFO" vor dem Satz nicht gelesen hat, das "For Fans Of..." bedeutet. Und so findet man auf "Edge Of The Black" statt der drei oben genannten Gitarrenhelden einen Mann namens "Kevin Estrella". Der sagte mir bis dato so rein gar nichts. Aber es hilft ja nichts. Enttäuschung erstmal runterschlucken und unvoreingenommen ans Review gehen. So der Plan.

Als der erste Song ertönt musste ich aber erst einmal meine Anlage checken. Aus den Boxen ertönte eine Schlagzeugsound, der einen an Pappkartons erinnert. Ein Blick auf die Credits und die Sache ist klar: Kein menschlicher Drummer sondern ein (offenbar fehlprogrammierter) Byte-Held, der dafür verantwortlich zeichnet. An sich erst einmal zum Kopf schütteln, wie man so einen Sound auf eine offizielle Veröffentlichung packen kann. Aber gut. Ist ja keine Schlagzeug-Referenz-Sound-Scheibe....

Das Intro des ersten Songs "Blood Moon" ist eins-zu-eins übernommen von MAIDENs "Moonchild". Anschließend ertönt eine MALMSTEEN-artige Hymne. Spielen kann der Gute, aber der Schlagzeugsound..........

Die Scheibe ist komplett instrumental gehalten, und bekanntlich bedarf es da schon Besonderes, um den Konsumenten bei der Stange zu halten. Nicht jeder ist ein absoluter Gitarrenfreak. Ich gehöre zwar - wie eingangs erwähnt - zu  den VAI-Anbetern, nur gibt es dort Musik aus einer anderen Liga zu hören.

"Nacht Waffen" (??) geht tiefergestimmt zur Sache. Leichte VAI-Einflüsse beim Gitarrensound sind unverkennbar. Die Melodie ist gut und die Keyboards geben dem Stück auch eine gute Atmosphäre. Aber der Drumsound........

Das Album soll auch nach einem Konzept abgefasst worden sein, es scheint um Aliens zu gehen, die es in unserem System geben soll. Auf seiner Webseite gibt es dazu einige Links, die doch ein bisschen schräg anmuten aber warum nicht, jedem das Seine.

Auf  "Edge Of The Black" geht es durchaus abwechslungsreich zu, und Estrella hat bei allen VAI/SATRIANI-Einflüssen auch genug eigene Note. Nach dem ruhigeren "Song Of Light" gibt es auch reinen Power-Metal mit ordentlichem Geshreddere (F-22 Raptor) oder Softrock an der AOR-Grenze ( "Mercury Magnetar" - soweit man das ohne Gesang dort überhaupt einreihen kann). Auch leicht QUEEN-angehauchte Sounds kann man auf dem klassisch angehauchten "Arioso Lullaby" entdecken. Zum Ausklang gibt es mit dem passend betitelten "Whale Song" Gitarrensounds mit Meeresrauschen unterlegt.......

Fazit: "Edge Of The Black" haut eine/n nicht unbedingt um ist aber auch nicht wirklich schlecht. Sicherlich ein Nischenprodukt ohne Massenkompatibilität. Würde man den wirklich üblen Drumcomputer mit einem menschlichen Drummer ersetzen, wäre da noch bei weitem mehr drin. Und manche Songs schreien geradezu nach einem Sänger. Und Kevin Estrella sollte sich vielleicht nicht ganz so hochtrabend auf seiner Webseite präsentieren. Zu der letzten CD von 2013 gibt es hier zu lesen: "I honestly think "Echo Cosmic" will do for this decade what JOE SATRIANI´S 'Surfing With The Alien' did for instrumental rock back in the '80's." Äh - NEIN! Da war doch der Wunsch mehr der Vater des Gedankens. Für Freunde instrumentaler Gitarrenmucke aber sicherlich einen Versuch wert.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (07.01.2020)

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