THE SILENCED - Orator

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VÖ: 14.02.2020
Bandinfo: THE SILENCED
Genre: Metal
Label: Out of Line
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Lineup  |  Trackliste

An angry storm that rises from the elements of Groove Metal and Deathcore. So steht es im Pressetext von THE SILENCED aus Helsinki, die mit "Orator" ihr Debutalbum vorlgen. Liest man weiter im Beipackzettel findet man noch so Namen wie MACHINE HEAD, SEPULTURA, HEAVEN SHALL BURN und andere mehr, die die Jungs aus Finnland als Einfluss angeben. Das riecht nach einer explosiven Mischung.

Der Opener "Resist To Exist" zeigt, dass die eingangs aufgeführten Bands nicht nur Schall und Rauch waren. Die Nummer grooved extrem und der melodische, zweistimmige Refrain klingt sehr nach MACHINE HEAD. Gottseidank nach den frühen MACHINE HEAD - aber das ist eine andere Geschichte.  Auch Track Nummer zwei, "End Machine", walzt einem mächtig entgegen. Groove Metal Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Vom Grundtempo her langsamer als der Vorgänger aber von intesivem Drumming umrahmt fährt auch "End Machine" in die Knochen. Die folgenden Nummern folgen einem ähnlichen Rezept. Mal schneller, mal langsamer, marschieren die Tracks voll nach vorne. Immer einen leichten Hang zum Hymnischen. Die Stimme von Juha Immonen passt hervorragend und funktioniert sowohl bei den Growls als auch bei den cleanen Parts. Live kommen diese Tracks sicher hervorragend an. 

Nach so viel Vollgas muss auch mal Zeit sein, um durchzuatmen. Genau diese Zeit wird uns mit "Omnigma" gegeben. Gute dreieinhalb Minuten lang dauert diese Instrumentaltrack. Getragen von einem Herzschlag, der von leichten Gitarren, leisem Sprechgesang und etwas Elektronik umgarnt wird geht er nahtlos in Track Nummer sechs "Metanoia" über. Hier wird das zuvor gebaute Fundament erweitert. Die Klangwelt wird umfangreicher, die erschaffene Welt sozusagen größer, epischer und bildet so den längsten Song des Albums. Eine sehr interessante Idee, diese beiden Tracks in der Mitte ihres Erstlings einzubetten, und den Flow der ersten vier Nummern zu brechen. Experimentierfreude, die gefällt.

Nachdem man Zeit hatte, sich auszuruhen, wird mit "Arguments Of Ignorance" wieder Fahrt aufgenommen. Ein tighter Track bei dem die fetten Gitarren etwas in den Hintergrund rücken, um dem Tempo mehr Raum zu geben. Track Nummer acht schlägt in dieselbe Kerbe. Mit "The Semmelweis Reflex" (was für ein Titel) wird wieder gegrooved, was das Zeug hält, um dann ins Finale "Beyond The Pale" überzugehen. Auf über sechs Minuten setzen die Finnen hier einen theatralischen Schlußpunkt, der einen Gang zurückschaltet und den Hörer/die Hörerin relaxt und zufrieden aus dem Album entlässt.

Mit "Orator" liefern THE SILENCED ein starkes Debutalbum ab, das den Vergleich mit den großen Vorbildern nicht zu scheuen braucht. Instrumental und gesanglich auf hohem Niveau werden wir wohl in Zukunft noch so manches von unseren finnischen Freunden hören. 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Hans Unteregger (08.02.2020)

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