WORK OF ART - Exhibits

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VÖ: 08.11.2019
Bandinfo: WORK OF ART
Genre: AOR
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

Fünf Jahre können unerträglich lang sein und ähnlich erging es mir mit WORK OF ART, die nach ihrem grandiosen Werk "Framework" derart viel Zeit in Anspruch genommen haben, um endlich einen Nachfolger zu präsentieren. Zugegeben: Sänger Lars Säfsund war in der Zwischenzeit sowohl bei LIONVILLE als auch ENBOUND an den Lead Vocals zu hören, aber dennoch hätte die Wartezeit gern etwas kürzer ausfallen dürfen! Sei's drum. Mit "Exhibits" steht nun endlich das vierte Werk der sympathischen Schweden in den Plattenläden und kann hoffentlich nahtlos an die tollen Songs der letzten Scheiben anknüpfen!

"Misguided Love" erinnert in seiner Dynamik ein stückweit an "The Rain" und setzt sich sofort in den Gehörgängen fest. Bei WORK OF ART überkommt mich jederzeit das Gefühl, ich würde hier einer Band lauschen, die schon seit 30 Jahren zusammen gemeinsam Musik macht, so eingespielt wirkt das Trio. Die Produktion vernachlässigt keines der Instrumente und fängt jedes Detail perfekt ein. Gerade der Bass hat einen sehr authentischen Sound, was auf den vergangenen Werken ebenfalls bereits positiv aufgefallen ist. Ansonsten ist "Misguided Love" mit einer wunderbaren Leichtigkeit ausgestattet, die den Einstieg in das Album leicht macht. "Be The Believer" ist genau die positive Art von Musik, die ich von den Schweden hören will. Ich liebe diesen offensichtlichen Kitschfaktor, der mit fetzigen Pianopassagen gespickt ist. Lars Säfsund ist an den Vocals ohnehin ein junger Gott und veredelt dieses Stück bis zur letzten Sekunde. Sicherlich erfinden sich WORK OF ART nicht neu, aber sie prägen diesen Stil eben auch in Perfektion. Spaßig wird es mit den spacigen Sounds, die bei "This Isn't Love" integriert werden, was dem Album plötzlich einen relativ modernen Anstrich verpasst. Eine tolle Symbiose aus dem klassischen WORK OF ART Sound und ein paar netten Spielereien, die sich aber nicht zu weit vom Grundgerüst entfernen. Besonders "If I Could Fly" hat es mir noch angetan, das nebst der wirklich eindringlichen Lyrics in die Melodiekiste aus dem oberen Regal gegriffen hat. Die Band implementiert so viele kleine Details, die teilweise nur bei genauerem Hinhören auffallen und das wertet das Album nochmal ein stückweit auf. "Let Me Dream" offenbart gegen Ende sogar einen leichten Jazz-Touch, was dieser Halbballade einen durchaus frischen Sound verpasst.

WORK OF ART versuchen auf "Exhibits" nicht, krampfhaft etwas völlig Neues zu kreieren, sondern sie spielen ihre Stärken aus, die vor allem in den durch die Bank weg schönen Melodien zu finden ist. Qualitativ erreichen sie zwar nicht ganz ihre letzten beiden Outputs, aber gleichzeitig bin ich dennoch weit davon entfernt, das vierte Werk der Schweden auch nur ansatzweise als schwach zu bezeichnen. Ich hoffe viel eher, dass diesmal keine fünf Jahre ins Land ziehen müssen!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (12.02.2020)

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