DEADRISEN - Deadrisen
Bandinfo: DEADRISEN
Genre: Power Metal
Label: AFM Records
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Lineup | Trackliste
Im Line-Up von DEADRISEN tauchen einige bekannte Gesichter auf: Will Shaw war einige Zeit Sänger von HEIR APPARENT, Rod Rivera stand in den Diensten der Christian-Metaller RIVERA/BOMMA und Mike Lepond ist der Tieftöner von SYMPHONY X. Somit sollte die Marschrichtung feststehen könnte man meinen. Doch erstens kommt es anders zweitens als man denkt.
Nach dem an die Star-Wars-Titelmelodie erinnernden Intro "Risen Death A.D." legt "Prophecy" hart und melodisch die Wurzeln für eine ziemlich außergewöhnliche Powermetal-meets-traditional-Hardrock-Scheibe.
"Destiny" führt den Weg des Openers fort - hart, melodisch, mit aggressiven Gesangsparts, das Ganze recht fett produziert mit prominentem Bass-Sound, an manchen Stellen fast schon etwas "too much", klingt in der mir vorliegenden mp3-Fassung schon fast leicht übersteuert. Da ist aber dann natürlich die endgültige Version abzuwarten.
Dem fast schon am Thrash kratzenden "The Maker" folgt mit dem ruhigen, keyboardlastigen "Reach For The Sun" eine erste Verschnaufpause. Der Song erinnert mich etwas an ruhigere DEEP PURPLE. Die Jungs haben ein wirklich gutes Melodiegefühl und ein Händchen für eingängige Melodien. Sehr schön auch die zweistimmigen Gitarren in diesem Song.
"Visions" geht danach wieder voll auf die Zwölf, ein harter, schneller Banger, der etwas an DIO erinnert. Sehr schön hier der fast schon Sirtaki-artige Mittelteil. DEADRISEN bemühen sich sehr um Abwechslung.
Die Truppe versteht es gekonnt, Powermetal-Elemente mit traditionellem Siebziger-Hardrock a la Rainbow zu verbinden. "Chains Of Time" ist da ein Paradebeispiel, zwar ein metallischer Song, aber die Keyboards und Gitarren könnten auch von einer Seventies-Veröffentlichung von RAINBOW oder PURPLE stammen. Anno 2020 eine wahrlich nicht alltägliche Kombination.
Der Sechsminüter "Fear and Fury" besticht durch seine ausufernden Gitarrensoli, im leicht space-rockigem "But You" gibt es Double-Bass-Attacken satt gemixt mit einem Bass-Solo als Intro. Die Bridge zum Chorus ist dann beinahe wieder thrashig, ehe es im Chorus dann recht melodisch zugeht. Gewagt aber weitab von einer 08/15 Veröffentlichung.
Ob es die abschließende Coverversion von METALLICAs "For Whom The Bell Tolls" gebraucht hätte sei mal dahingestellt, mir hätte da ein eigener Song fast lieber gefallen, aber die Version hat durchaus ihren Charme und wird nicht nur 1:1 nachgespielt.
DEADRISEN ist sicherlich keine alltägliche Veröffentlichung und wächst mit jedem Hördurchgang. Die Band hat auf jeden Fall zwei offene Ohren verdient, da sie sehr originell und abwechslungsreich zu Werke geht. Der basslastige Sound dürfte nicht jedermanns Sache sein, aber die Songs überzeugen durch die Bank und ich kann keinen einzigen wirklichen Ausfall finden.