METAL CHURCH - From the Vault

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VÖ: 10.04.2020
Bandinfo: METAL CHURCH
Genre: Heavy Metal
Label: Reaper Entertainment Europe
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Lineup  |  Trackliste

Seit Mike Howes Rückkehr zu METAL CHURCH im Jahr 2015 sind die Jungs wieder obenauf, nachdem sie zuvor doch etwas in Vergessenheit geraten sind. Nach dem recht guten Comebackwerk "XI"  gab es mit dem 2018er Werk "Damned If You Do" nochmals eine gewaltige Steigerung und auch an der Livefront machten die Kirchenwächter keine Gefangenen und überzeugten mit grandiosen energiegeladenen Liveshows.

Wieder knapp eineinhalb Jahre später gibt es schon wieder neues Futter für die darbende Fanmeute. Wobei "neu" hier nicht so ganz stimmt, denn wie der Titel schon sagt handelt es sich bei "From The Vault" um eine Compilation, die zum Teil aus neuen als auch aus rarem oder gänzlich unveröffentlichten Archivmaterial besteht. Doch eines nach dem anderen:

Die ersten vier Songs sind gänzlich neu eingespielte Nummern. "Dead On The Vine" ist eine Mega-Speedgranate, wie gemacht für einen Opener. Perfekt auch der fette Sound der von Chris “The Wizard Collier” (KXM, WHITESNAKE, PRONG, KORN) gemixed und gemastered wurden. "For No Reason" ist geprägt durch ein hypnotisches Riff, welches sich durch den Großteil des Songs zieht und in einen einprägsamen Chorus mündet. Geilomat!

                

"Conductor" ist eine Neueinspielung des bekannten Klassikers von "Hanging in The Balance". Sicher auch geil aber kaum vom Original zu unterscheiden bis auf den zeitgemäßeren Sound. Howe klingt wie anno dazumal. Der letzte Song des Eröffnungsquartetts ist "Above The Madness", der den Vorgängerstücken in Nichts nachsteht. Da bekomm man gewaltig Bock auf ein gesamtes neues Album mit Songs in dieser Qualität. 

Die nächsten fünf Stücke stammen allesamt von den 2018er "Damned If You Do"-Sessions, nicht alle Tracks sind vollwertige Songs, so sind "Insta-Metal" und "432hz" reine Instrumentals, die eher als "work in progress" einzustufen sind. Nichtsdestotrotz aber interessant. Die übrigen Lieder sind nicht ganz so stark wie die drei ganz neuen Songs und man kann nachvollziehen, dass diese nicht auf der endgültigen CD gelandet sind. Wobei das alles Jammern auf allerhöchstem Niveau ist. Das cool geriffte "False Flag" gefällt mir dabei am besten.

Als nächstes stehen Coverversionen an. "Please Don't Judas Me" ist sicher nicht die erste Wahl, wenn man an NAZARETH denkt, Mike Howes Stimme kommt bei dem ruhigen Stück aber sehr atmosphärisch zur Geltung.

"Green Eyed Lady" von SUGARLOAF war mir zugegeben bislang kein Begriff. Dem im Original recht funkigen Stück wurde ein schöner metallener Anstrich verpasst. Cooler Track.

RAM JAMs "Black Betty" ist für mich ein bisschen arg ausgelutscht, aber das ist bei Coverversionen sicherlich Geschmackssache. 

Im Abschluss-Dreier gibt es noch ein paar rarere Bonus-Tracks vergangener Veröffentlichungen. "Fake Healer" ist im Duett mit Todd La Torre (QUEENSRYCHE) entstanden, was aber genauso verzichtbar ist wie die 2015er Einspielung des alten Bandklassikers "Badlands".

"The Enemy Mind" und "The Coward" sind Zusatztracks der US-Veröffentlichung von "XI". Bonussongs eben, die mich jetzt nicht unbedingt umhauen, aber für Komplettisten natürlich unverzichtbar sind.

"From The Vault" ist die perfekte Überbrückung zum nächsten METAL CHURCH-Langdreher. Die Band hat sich beim Zusammenstellen durchaus Mühe gegeben. Da ist man von anderen Combos manchmal weitaus Liebloseres gewohnt. Alleine wegen den drei neuen Studiotracks (und nicht nur deswegen) verdient "From The Vault" besondere Aufmerksamkeit.

 



Ohne Bewertung
Autor: Martin Weckwerth (19.04.2020)

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