DISTRESSED TO MARROW - Trust The Filth

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VÖ: 17.01.2020
Bandinfo: DISTRESSED TO MARROW
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Seit immerhin zwölf Jahren existiert die 2008 gegründete Karlsruher Death Metal Combo (keine Ahnung wer da in der Encyclopedia Metallum bei der Genrebeschreibung noch ein "Melodic" davorgesetzt hat?) nun schon. Dass man bis heute im Underground beheimatet ist, verdeutlicht das aktuelle Album "Trust The Filth" einmal mehr. Vom Opener "Waste" bis zum Rausschmeißer "The Price Of Existence" rumpelt man sich mal mehr mal weniger flott durch die sieben Tracks.

Dabei bewegen sich DISTRESSED TO MARROW anfangs lediglich in der großen Masse des räudigen Old School Death Metal Angebots am Markt. Das Dargebotene ist nicht schlecht, aber zumeist auch nichts Besonderes. Nach dem ziemlich dürftigen Einstieg und dem relativ flachen "Killing Is Destiny" geht es allerdings bergauf. Die Songs drei bis fünf ragen ein Stück aus dem Durchschnitt heraus, bieten einigen Abwechslungsreichtum und zum Teil sogar eine gewisse kompositorische Rafinesse. So ist "Trapped Without Cage" ein wirklich grooviger Nackenbrecher geworden, während "Battology" mit vielen Tempowechseln aufwarten kann. "Manipulated" dagegen ist ein sich dahinschleppender finsterer Brocken, der auch nach mehreren Durchläufen noch zu überzeugen weiß. Shouter Toni hat grundsätzlich ein kräftiges Organ, dessen Stimmfarbe und Kratzigkeit durchaus zu gefallen wissen. Auf Dauer geraten die Vocals allerdings etwas zu eintönig. Da wünscht man sich einfach mehr Facettenreichtum.

Die beiden Höhepunkte des Albums finden sich schließlich am Ende des Longplayers, wobei hier "Guantanamo Inc." die Nase vorn hat und ob seiner Qualität als Einzelbewertung direkt eine 4,5 einfährt.

Der Sound ist eigenproduktionsbedingt rau, und die Drums klingen zuweilen ziemlich hölzern. Dagegen wissen die kraftvollen und klaren Gitarrenspuren wiederum sehr zu gefallen.

Schlussendlich kann man konstatieren, dass das mittlerweile vierte Langeisen von DISTRESSED TO MARROW sowohl Licht, als auch Schatten bietet. So richtig kann man sich noch nicht vom Durchschnitt unzähliger anderer, ähnlich tönender Alben abheben. Es ist also noch Luft nach oben, andererseits ist da auch jede Menge Potenzial, das in Zukunft noch konsequenter ausgeschöpft werden sollte.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (25.04.2020)

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