BLEED FROM WITHIN - Fracture

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VÖ: 29.05.2020
Bandinfo: BLEED FROM WITHIN
Genre: Deathcore
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Es ist schon ein paar Jährchen her, da rotzte sich eine Bande von Schotten mit derben Klängen im Vorprogramm von DEVIL DRIVER in die Herzen des kleinen Schreiberleins. Zwischen dieser Begegnung und dem soeben in den Startlöchern stehenden neuen Album veröffentlichten BLEED FROM WITHIN das bockstarke „Era“, welches sie nun mit „Fracture“ zu toppen gedenken. Derber Deathcore mit ein wenig zugänglichem Metalcore und Melodic Death auf dezent angeproggte Weise zusammengemixt, bilden das Fundament des fünften Albums der Schotten, das die Stärken des Fünfers pointiert in den Äther schallt.

Mit dem breitwandigen „The End Of All We Know“, das dank starkem Clean-Refrain mit Metalcore-Anleihen spielt, aber ansonsten ansprechend derb ins Gebälk fährt (vor allem in der wütenden Bridge), starten BLEED FROM WITHIN  in das ca eine dreiviertel Stunde messende Album. Bereits bei „Pathfinder“ geht es richtig zur Sache – die Saitenfraktio grundelt irgendwo auf Erdkernniveau herum, die Breakdowns fetzen und Scotts Aggro-Stimme gibt der Abrissbirne noch extra Schub – dabei groovt die Chose auch noch wie Sau, dass die Wände wackeln und der Boden vibriert!

Gerade im Gitarrenbereich glänzen BLEED FROM WITHIN mit so einigen sicken Läufen und vertrackten Parts, während die wütenden Uptempo-Parts mit Wonne die Hütte einreißen. „Fall Away“ kommt sogar mit leichten Hardcore-Tendenzen um die Ecke, gibt dann mit derbsten Basslinien und erwähnter abartigk starker, fast schon proggender Gitarrenarbeit heftig Gas. Der Titeltrack „Fracture“ wiegt den Hörer mit beinahe sphärischem Intro und breitem, Metalcore-kompatiblem Refrain in Sicherheit (ein Spielchen, das auch die Groove-Watschn „Utopia“ äußerst gut beherrscht), ehe Shouter Scott zwischen den vergleichsweise ruhigen, aber düster-bedrohlichen Parts kosequent die Bude in Grund und Boden brüllt.

Im starken „Night Crossing“ holen sich die Schotten Unterstützung von TRIVIUM-Saitenwürger Matt Heafy, der auch im dazugehörigen Musikvideo seinen Part 'persönlich' eintrümmert – das Gag-lastige Video muss man einfach gesehen haben. „Ascend“ rüttelt wieder heftigst am Watschenbaum, zwischen episcchen Gitarrenwänden, zwingendem Refrain und einem Shouter, der dir zwischen den Breakdowns jede Note einzeln vor die Füße kotzt. „A Depth That No One Dares“ bietet sodann einen runden, noch einmal heftig groovenden Abschluss des Albums, der das Gaspedal streckenweise wieder bis zum Anschlag durchtritt.

Mit „Fracture“ liefern BLEED FROM WITHIN ihr bisher wohl stärkstes Album ab. Was auf den älteren Scheiben streckenweise noch nicht so gut funktionierte undteilweise noch allzu ungestüm auf den Hörer einprasselte, ist auf dem fünften Output einer gewissen Sicherheit gewichen, mit der die Schotten die brutalen Deatcore-Elemente gekonnt mit technischer Finesse kombinieren und zur Auflockerung hie und da unaufdringlich-schmissige Metalcore-Elemente einstreuen. Aus den verschmitzten Rüpeln von einst ist eine Combo mit technisch feiner Klinge geworden, die sich mit Spielwitz und Humor immer nachhaltiger aus der Masse heraushebt und die Abrissbirne frei Haus liefert.

 

 

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (23.05.2020)

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