Schweisser - Pororoca

Wump Uäh. Das war meine erste Reaktion auf dem wirklich extrem unprofessionellen Sound von Pororoca. Das heißt "großer Lärm" in der Sprache der Tupi. Die Stimme viel zu sehr im Hintergrund, die Gitarren wahrscheinlich beim Diskonter um 150 Euro mit dem Tiefkühlspinat mitgenommen. Und inmitten dieses Tohuwabohus geniale Texte. Doppelbödig wie schon lange nichts mehr aus deutschen Landen, man nehme nur "Verwählt". Doch dann verliert man sich in ziemlich unspektakulären noisigen MELVINS am-Arsch-geh-Attacken. Schade eigentlich, Capo Thomas Böck scheint aus seinen Weichspül Eskapaden - dem reinrassigen Funpop Album "Bitte Warten" (mit Gastvocals von Marianne Rosenberg) - und anschließendem Prozess der mittlerweilen Ex-Plattenfirma nichts gelernt zu haben. Beim jedem neuen Album den Stil komplett umkrempeln können sich leider nur etablierte Künstler oder wirkliche Allrounder leisten, denen man es auch abnimmt.

Schweisser sind zwar ohne Fehl wenn es um die Lyrics geht, aber auf tonaler Seite gehört einmal Brandrodung betrieben. Das Gegenteil von gut ist eben immer noch gut gemeint. Das Talent ist leider nur unter einer Mure zweitklassiger Begleitgeräusche auszumachen.