VOIDIAN - Through Eyes Of The Flame

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VÖ: 12.06.2020
Bandinfo: VOIDIAN
Genre: Doom Metal
Label: Polderrecords
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Lineup  |  Trackliste

VOIDIAN aus Belgien legen mit "Through Eyes of the Flame" ein faszinierendes Doom-Sludge Debut-Album hin, das unter dem Schwarzlicht facettenreich erstrahlt und rostbedeckte Nuancen aufweist. Um es gleich vorwegzunehmen: Es beginnt dermaßen stark, dass man fast augenblicklich die Gewissheit verspürt, es könne nicht über die volle Länge dieses Niveau halten. Sicherlich ist es nicht der Betrugsversuch, dem wir schon alle mal erlegen sind, dass man einfach den Top Hit an den Anfang platziert und späteres Gedüdel nur noch zum Einsatz kommt, wenn die Schlaftabletten ausgegangen sind - "Through Eyes of the Flame" ist ein lohnendes Scheibchen, das sich Doom-Individualisten ganz klar schnellstmöglich auf der offiziellen Bandcamp-Seite unter den Nagel reißen sollten: Hier bestellen!

Die Mannen spannen den Zuhörer von Beginn an nackt an einen alten Drahtrost an der Straßenecke, von dem aus er die Neonlichter der Megametropole beobachtet und er mit schleppenden Sounds eingelullt wird bis der Strom einsetzt, die Spannung stetig steigt und seine Muskeln verhärten. Rufe in der Nacht, oder sind es die eigenen schmerzgeplagten Schreie, die das Gehirn in den Hintergrund zu rücken versucht?

Sludge-Doom im Cyberpunk Setting, FEAR FACTORY-Einflüsse keimen auf, etwas STRAPPING YOUNG LAD, ein Hauch frühe KILLING JOKE und ein bisschen Voodoo und saurer Regen... Moderne Einflüsse findet man in wiederkehrenden Blackgaze-Passagen, die dann leider in der Länge und Frequenz zu monoton wirken und den Steam rausnehmen. Dennoch ist dies auch ganz klar Geschmackssache und was die einen nicht übermäßig gut finden, lieben andere innig. VOIDIAN machen den Eindruck, künstlerisch das Niveau erreicht zu haben, das sie anstrebten. Und das tolle Artwork sei an dieser Stelle auch in höchsten Tönen gelobt.

VOIDIANs Debut erhält gute 3,5 von 5 möglichen Punkten, wenn nicht sogar ein klein wenig mehr...



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Daniel Hadrovic (18.06.2020)

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