Freedom Call - Dimensions

Über ein neues FREEDOM CALL Album zu schreiben, ist jedes Mal eine neue Herausforderung. Immerhin habe ich für mich selbst immer noch nicht herausgefunden, ob ich ihren stets offensiv-fröhlichen Heile Welt-Metal nun mag oder ob er mir fürchterlich am Keks geht. Und das, obwohl ich alle bisherigen CD´s besitze und diese auch immer wieder recht gerne höre, womit ich mich wohl doch eher zur ersteren Denkvariante zählen würde.

Irgendwie ist es halt schon ein wenig verwirrend, wenn eine halbe Band (Gitarrist Lars Rettkowitz und Basser Armin Donderer) neu besetzt wird, man das aber in keinster Weise an ihrem Schaffen erkennt. Im Gegenteil, nachdem auf dem "The Circle Of Life" eine leichte Tendenz in Richtung musikalischer Weiterentwicklung zu erkennen war, fahren FREEDOM CALL wieder das volle Programm an Happypeppi, Mitsinghymnen und Guter Laune. Nein, das ist gewiss nicht verkehrt - FC-Fans werden es ihren Knuffels danken - aber irgendwie wirft ein unschuldiger Kinderchor auf einem Song namens "Innocent World" und ein leibhaftiger "Mr. Evil" im gleichnamigen Song ein arg subtiles Bild auf die neue Platte. Doch nicht immer bekommen wir den teutonischen Pathos und seine Fröhlichkeit mit dem Vorschlaghammer um die Ohren gedroschen. Immerhin finden sich wieder einige verdammt gute Tracks auf "Dimensions", die das Potential andeuten, das wirklich in dieser Band steckt. Namentlich sind dies etwa das ungewöhnliche "Blackened Sun" oder die schöne Ballade "Words Of Endeavour". Und dass sie nicht experimentierfreudig sind, kann man FREEDOM CALL beleibe nicht vorwerfen. Bei "Far Away" darf etwa der Dudelsack-Mann ran, was dem Song eine irische Schlagseite verpasst, die einfach nur Spass macht.

Was soll man also über FREEDOM CALL 2007 noch schreiben, was nicht bereits in den vergangenen Jahren geschrieben wurde? Diese Band ist längst Kult und hat ihre Daseinsberechtigung in der vielfältigen Welt des Metal längst bewiesen. "Dimensions" ist ein weiterer Farbklecks auf dieser bunten Landkarte - und auch wenn ich angesichts des nicht wegzuleugnenden Kitschfaktors nicht bedingungslos alle Songs gutheissen werde, so kann unvoreingenommenen Melodic Metal Zeitgenossen diese Platte doch guten Gewissens ans Herz gelegt werden.