THUNDERMOTHER - Heat Wave

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VÖ: 31.07.2020
Bandinfo: THUNDERMOTHER
Genre: Rock
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Megacool, oder doch nur haarscharf an gutgemachter Gebrauchsmusik vorbei? "Heat Wave" ist ein zweischneidiges Vergnügen. Einerseits verfügen die seit 2017 neu besetzten THUNDERMOTHER durchaus über Charme. Die verbliebene Masterwoman Filippa Nässil und ihre Spießgesellinnen sind eine echte Frauenband, und keine zusammengecastete Herrenfantasie á la THE RUNAWAYS (immerhin Kult) oder BABYMETAL (ohne Worte). Zu ihren Ahninnen im Geiste zählen GIRLSCHOOL und Nina C. Alice von SKEW SISKIN, und so manchem Rockbuben wird mit gehörigem Rumms vorgeführt, wo der Hammer hängt.

Beim stilistischen Cocktail aus Aussie-Rock (eher AIRBOURNE als AC/DC), strammen KROKUS und einer Prise SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS kann eigentlich kaum etwas schief gehen. Mit "Sleep" hat sich sogar eine kleine Überraschung in Form einer wirklich cool-modernen Adult Contemporary Rock-Ballade ins Oeuvre geschlichen. Zu gering bemaßte Eingängigkeit lässt sich bei Faustreck-Aufforderungen wie "Dog From Hell", "Into The Mud" und "Driving In Style" ebenso wenig finden. Die Risikovermeidungs-Strategie beim Songwriting rächt sich jedoch spätestens bei der nett gemeinten ZZ TOP-Verbeugung "Mexico", wie auch den restlichen Songs im letzten Album-Drittel. Trotz der sehr potenten Profi-Darbietung vermeiden es die Damen außerdem, eigenständigen Ausdruck zu kultivieren.

Das Female-Quartett liefert zwar einen insgesamt launigen Rock 'n' Roll-Soundtrack für den nächsten Badesee-Nachmittag. Leider ist es dabei aber nicht nur Wasser, das gelegentlich vor sich hin plätschert.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Sandy (07.08.2020)

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