PRIMITIVE MAN - Immersion

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VÖ: 14.08.2020
Bandinfo: PRIMITIVE MAN
Genre: Doom Metal
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich über PRIMITIVE MAN aus den USA erst vor recht kurzer Zeit gestolpert bin, und das auch nur, weil sie mit einer meiner Lieblingsbands, namentlich HELL, eine Split veröffentlicht haben. Das späte Kennenlernen war dann allerdings ein Eindrückliches und so hab ich mir das am 14.08.2020 über Relapse Records erschienene, neueste Album "Immersion" gleich unter den Nagel gerissen.

Stilistisch findet man PRIMITIVE MAN in der hinterletzten, verdammt dunklen Ecke des Sludge, dort wo der Übergang zu Drone und Noise fließend ist und erwartungsgemäß ist auch das neueste Release ultra heavy und vorwiegend extrem langsam. Mit seiner rohen Brachialität ist "Immersion" vertonte Destruktion, dargeboten auf extrem tief gestimmten Instrumenten und mit massivem Sound veredelt - und massiv ist generell ein Wort, das zur Beschreibung hierbei an jeder Stelle taugt. Auf keinen Fall ist das Album etwas für schwache Nerven oder empfindliche Gehörgänge - allein die bedrohliche Atmosphäre, die "Immersion" anhaftet, weist weit weg von allem Positiven und führt direkt in den musikalischen Abgrund aus Dissonanz und Hässlichkeit.

Der Sänger ist vermutlich einer der besten im Genre, kaum einer keift hasserfüllter, da könnte selbst so manche Black Metal Band vor Neid erblassen. Doch nicht nur das, die gesamte Bandbreite der Screams und Growls ist beeindruckend dargeboten und auch der Mann hinterm Schlagzeug ist hervorragend, das sehr varianten- und abwechslungsreiche Drumming ist hier sowas wie das Salz in der Suppe.

Auf sechs Titeln in nur gut 35 Minuten Spielzeit geben sich Elemente aus Doom, Black, Death, Sludge, Drone und Noise die Klinke in die Hand und hier klare Genre-Grenzen zu ziehen ist fast unmöglich. Für mich ist "Immersion" ein nahezu perfektes Release, trotz der generellen, im Stil begründeten, Ungemütlichkeit und Sperrigkeit, wird das Album nie anstrengend oder langweilig, auch wenn es alles andere als leichte Kost ist. Für Fans von Bands wie FÓRN, BODY VOID, HELL oder auch THOU ist das, sowie eigentlich auch die ganze restliche Diskographie von PRIMITIVE MAN, auf jeden Fall eine Empfehlung.

Zu gleich drei der sechs Songs gibt es übrigens offizielle Musikvideos, welche die Musik äußerst passend unterstreichen, zufällig auch von meinem Anspieltipp "Menacing" - wohl bekommt's:

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Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Marlene Krempl (21.08.2020)

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