JEFFERSON STARSHIP - Mother Of The Sun

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VÖ: 21.08.2020
Bandinfo: JEFFERSON STARSHIP
Genre: Rock
Label: GOLDEN ROBOT
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Lineup  |  Trackliste

Den älteren Lesern wird der Bandname JEFFERSON STARSHIP seit Jahren ein Begriff sein - oder auch die Ursprungsband JEFFERSON AIRPLANE bzw. Zwischenversionen wie STARSHIP. Songs wie "We Built This City" oder "Nothing's Gonna Stop Us Now" kennen fast alle aus der Generation +/- 50.

Nach zwölf Jahren hat es die aktuelle Besetzung von JEFFERSON STARSHIP wieder ins Studio getrieben und es wurde mit "Mother Of The Sun" eine EP aufgenommen, in der Vieles zu hören ist, das die Band bekannt und groß machte. Natürlich haben wir nicht mehr die 60er und die damalige Hippie/Rock/Flower Power Zeit. Die Bandmitglieder sind nicht mehr die Ursprungsbesetzung und auf jeden Fall in die Jahre gekommen - das hindert sie aber nicht daran, ein paar großartige Songs zu schreiben, die man wirklich gerne und immer wieder anhört und die trotz des Hippie oder AOR Backgrounds auf jeden Fall in die heutige Zeit passen. JEFFERSON STARSHIP 2020 sind somit wieder geboren.

Ursprünglich mit dem Gesang von Marty Balin zur Top Riege der Rock Bands aufgestiegen, ist nun Cathy Richardson am Mikrofon und lässt ihre schöne, leicht country-angehauchte Stimme erklingen. Noch immer mit der Inspiration vom verstorbenen Band Leader Paul Kantner versehen, geht die leichte Rockigkeit vom Song "It's About Time", bei dem Alt-Mitglied Grace Slick mitgeschrieben hat, unter die Haut. Die lässigen Rock-Riffs, die schöne Keyboard-Begleitung und der harmonische Background-Gesang der Band-Mitglieder locken einen, das Stück mehrmals anzuhören (in anderen Worten, man klickt bei youtube auf Wiederholen):

Der Einstiegs-Song in "Mother Of The Sun" stimmt also vom ersten Moment an positiv, und auch die nachfolgenden Stücke sind anhörenswert:

"What Are We Waiting For?" hat ruhigere, nachdenklichere Klänge dabei, die an die 60er erinnern und gewinnt an emotionalen Höhen bei dem Chorus-Refrain. Bei "Setting Sun" wird die Country Stimmung strapaziert bzw. die bluesige Stimme erinnert mich an WALTER TROUT. Der Song klingt nach einem Klassiker der alten Schule, was durch die Hammondorgel noch unterstützt wird.

Cathys Stimme kommt bei der Ballade "Runaway Again" sehr harmonisch zum Einsatz. Die zarten sphärischen Klänge lassen den Song schweben und gehen unter die Haut. Das nachfolgende "Embryonic Journey" ist ein Instrumentalstück, mit dem ich persönlich leider nicht viel anfangen kann. Es ist ein typisches Live-Stück, wo die Bandmitglieder zeigen, was sie können bzw. wofür sie ein Faible haben. Es lässt sich noch am ehesten bei Psychedelic ansiedeln.

Zum Schluss gibt es dann noch mal eine schöne Ballade mit Piano. "Don't Be Sad Anymore" wird von den Herren gesungen und klingt mehr nach Barmusik als nach Rock.

Fazit: Die alten und neuen Mitglieder schaffen es, einen Bogen von damals ins Heute zu spannen und produzieren mit dieser EP drei zeitlose Rocksongs, die wie damals die breite Masse ansprechen. In Summe ist das 6+1 Werk eher balladenlastig und hat auch noch einen Instrumentalsong. Also nur 50 % Rock - ich hätte gerne mehr Songs dieser Sorte gehört.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (02.09.2020)

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