IXION - L’Adieu aux Etoiles

Artikel-Bild
VÖ: 09.10.2020
Bandinfo: IXION
Genre: Doom Metal
Label: Finisterian Dead End
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Ich habe ja ein Faible für Funeral und/oder Atmospheric Doom Metal. Und genau in diesem Segment tummeln sich IXION. "L’Adieu aux Etoiles" ist das mittlerweile vierte Studioalbum der Franzosen. Laut Bandgründer Julien Prat wollte das Duo mit der aktuellen Scheibe wieder mehr back to the roots. Und genau das haben IXION auch geschafft. Zwar knüpft "L’Adieu aux Etoiles" durchaus an den drei Jahre zurück liegenden Vorgänger "Return" an, speziell was die synthetischen Klänge angeht. Aber man hört doch deutlich die musikalische Nähe zum Debüt "To The Void" und vielleicht sogar noch mehr zum Demo "Through The Space We Die" aus dem Jahr 2007.

Das Grundgerüst des neuen Longplayers bildet ganz klar tieftrauriger, melancholischer Funeral Doom Metal. Allerdings nicht nach der Spielart von z.B. AHAB oder OAK. Man findet vielmehr Parallelen zu Atmospheric Doom Combos wie RAS ALGETHI und vor allem ANGELLORE. Allerdings dienen die genannten Bands nur der groben Orientierung. IXION sind auf ihre Weise absolut eigenständig und unverwechselbar. Das zweite Standbein des IXION-Sounds bilden die elektronischen Klänge. Dark Synth Wave nennt man das wohl heutzutage. Allerdings ist die Art und Weise der Synthie-Sounds eher in den 80ern und frühen 90ern zu verorten. Schon die ersten Töne des Openers "Stellar Crown" erinnern an die großartigen Scores von Science-Fiction Movies aus jener Epoche: 'Dark Angel', 'Blade Runner', 'Terminator' oder 'Robocop', um nur einige zu nennen. Dazu gesellt sich im weiteren Verlauf des Albums eine gehörige Portion JEAN-MICHEL JARRE in seiner "Equinox"/"Oxygene"-Phase. Ich ertappe mich beim Hören immer wieder bei dem Gedanken, dass man oft das Gefühl hat, der Meister selbst hat in den elektronischen Parts Hand angelegt. Und das soll wirklich ein uneingeschränktes Kompliment an das exzellente Songwriting von IXION sein.

Auch gesanglich zeigt man sich gewohnt variabel. Die Funeral Doom-typischen, abgrundtiefen Growls wechseln sich mit ergreifendem klaren Männergesang ab, bzw. sind beiden Stimmen auch immer wieder harmonisch im Duett zu hören. Dazu gesellt sich die ein oder andere Chorpassage.

Diesmal werde ich nicht schwach und hebe kein Stück besonders hervor. Denn "L’Adieu aux Etoiles" ist eine absolut homogene Einheit. Würde man die Stummzeiten zwischen den einzelnen Titeln entfernen, hätte man einen einzigen, knapp vierzigminütigen großartigen Song.

 

Fazit:

 

Selten haben mich beim Hören von atmosphärischem Funeral Doom so viele warme Gefühle durchflutet. "L’Adieu aux Etoiles" zieht den Hörer nicht nach unten. Wer sich der Musik öffnet, den nehmen IXION mit auf eine futuristische Reise, und man kann sich fallen lassen und sich für eine gewisse Zeit fort träumen aus dem Hier und Jetzt. Aber Obacht, wenn Ihr Eure Anlage auf Auto Repeat schaltet, kehrt Ihr vielleicht nie mehr zurück...

 

 

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (05.10.2020)

WERBUNG: Kaltenbach Open Air 2023
ANZEIGE