HELION PRIME - Question Everything

Artikel-Bild
VÖ: 05.10.2020
Bandinfo: HELION PRIME
Genre: Power Metal
Label: Saibot Reigns
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

HELION PRIME stellen auf ihrem dritten Output alles in Frage, zumindest wen man nach dem Albumtitel geht. Auf „Question Everything“ entwickeln sich die Amis quasi zurück, wenn man die Entwicklung der Frontstimmen ansieht – von Heather Michelle auf dem selbstbetitelten Erstwerk über die Powermetal-Röhre von Sozos Michael auf „Terror Of The Cybernetic Space Monster“ zurück zu Female-Fronted mit neuerdings Mary Zimmer am Mikro, die in einigen Songs vom vorherigen Fronter oder Gastsänger John Yelland unterstützt wird. Auch vom Space-Konzept entwickeln sich HELION PRIME etwas weg, stellen sie doch die neue Konzeptscheibe „Question Everything“ ganz ins Zeichen von berühmten Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte – während die Lyrics hierbei komplett aus der Feder von Ex-Sängerin Heather Michelle kommen. Eine Zusammenheit über viele Ebenen, die nach einem wunderbar in sich greifendem Gefüge klingt.

Das kann wunderbar funktionieren – muss es aber nicht zwangsläufig. Zwar macht die neue Frontdame ihre Sache formidabel und punktet mit kraftvoller, variantenreicher Stimme (wie zB im vom Philosophen Sokrates inspirierten „The Gadfly“), doch im Großen und Ganzen fehlen, mit Ausnahme des kernigen „E Pur Si Muove“, ein wenig die Ecken und Kanten. „The Forbidden Zone“ beispielsweise (als einziger Song einem fiktiven Charakter aus „Planet Der Affen“ gewidmet), und auch „Photo 51“, ziehen mit hohem symphonischem Anteil ein wenig in Richtung kitschig glattgebürstete WITHIN TEMPTATION, während im flotten Titeltrack „Question Everything“ mit Heather Michele und Sozos Michael verwirrenderweise gleich beide Ex-Sänger mit ins Geschehen eingreifen.

Was hauptsächlich auffällt, ist die im Vergleich zum knackig powernden Vorgänger deutlich opulenter ausgefallene Instrumentierung, die HELION PRIME auf ihrem dritten Output in den großen Reigen gutklassiger Symphonic-Bands eingliedert, ohne dabei größere Akzente setzen zu können. Zwar präsentiert sich „Question Everything“ als durchgängig starkes Album ohne echte Ausfälle, aber wirkliche Highlights oder ein kantigeres, aus der Masse hervorstechendes Profil sucht man vergebens. Schade, eigentlich.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (04.10.2020)

ANZEIGE
ANZEIGE