NEAL MORSE - Sola Gratia

Über mangelnden musikalischen Output können sich die Fans von Neal Morse in den letzten Jahren wirklich nicht beschweren. Regelmäßig veröffentlicht der Musiker neue Alben, diesmal erblickt mit „Sola Gratia“ ein neues Soloalbum das Licht der Welt, welches zur Zeit passend das erste vom Meister in Isolation aufgenommene Album ist. Darum wird „Sola Gratia“ auch als Solo-Werk vermarktet, weil die Songs von Neal Morse im Gegensatz zu den Werken der NEAL MORSE BAND im Alleingang komponiert wurden und er auch bei den Vocals nicht von seinen Bandkollegen unterstützt wurde, obwohl sowohl Schlagzeuger Mike Portnoy als auch Bassist Randy George zu hören sind.

Thematisch und musikalisch bleibt Neal Morse seinem Stil treu. Inhaltlich beschäftigt sich „Sola Gratia“ mit dem Leben des Apostel Paulus - wie gehabt muss da jeder Einzelne für sich entscheiden, ob der christliche Inhalt nun Mehrwert oder störendes Beiwerk ist. Musikalisch strotzt das Werk mit den für Neal Morse typischen musikalischen Selbstzitaten, so werden beispielsweise bekannte Themen im Verlauf des Albums immer wieder aufgegriffen. Außerdem bleiben die Stücke trotz aller Komplexität jederzeit eingängig sowie melodisch und erinnern oft an Musicals. Neu ist, dass diesmal verstärkt PINK FLOYD-Reminiszenzen auftauchen: „Building A Wall“, „Never Change“ oder „Seemingly Sincere“ verweisen dezent an die Großtaten der Herren Gilmour und Waters, verlieren aber nie die kompositorische Handschrift von NEAL MORSE.

„Sola Gratia“ ist zum Glück weniger pathetisch als Neals letztes Solowerk „Jesus Christ The Exorcist“ ausgefallen. Obwohl ich mit der christlichen Thematik noch immer wenig anfangen kann, hat mich das neue Album musikalisch überzeugt, auch wenn „Sola Gratia“ für mich letztlich nicht zu den besten Werken von Meister Morse zählt.