R.I.P. - Dead End

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VÖ: 09.10.2020
Bandinfo: R.I.P.
Genre: Doom Metal
Label: Riding Easy Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Krawallmacher R.I.P. aus Portland, USA haben neues Material in Petto und beschallen die Doom-Szene mit Tod, Angst und Panik. Am Albumcover von „Dead End“ strahlen einem schon die grässlichen Goldzähnchen des Sängers entgegen, zu der ledernen Sexspielzeugmaske fehlen mir die Worte. 

Die Band per se nimmt sich selbst nicht so ernst und erzählt wieder Mal, wie sie vorm Tod davonlaufen. Die Person von Fuzz (Sänger) ist sehr eigen, das merkt man auch an seiner Stimme, die sich – getrieben von Wahnsinn und Angst - in den hohen Tönen überschlägt. Als bestes Beispiel dient das Lied „Nightmare“, in dem sich der Sänger so anhört, als würde er seinen Verstand komplett verlieren. Eine kleine Synthesizer-Melodie im Stil der 1980er-Jahre leitet den musikalischen Horrortrip ein. Nach knappe zwei Minuten geht es in „Judgment Night“ in die Vollen, Angel Martinez (Gitarren) gibt das Tempo vor, das Schlagzeug spurt, Fuzz (Sänger) prophezeit das Unheil, die Toten steigen aus ihren Gräbern. Der Grusel hat auch etwas Gutes, denn zum Schluss beenden R.I.P. das Lied mit einem fetzigen Gitarrenduett. 

Der gleichnamige Songtitel „Dead End“ punktet mit einem simplen Riff im Refrain, der im Kopf hängen bleibt und sich wie ein Ohrwurm, ins Hirn festfrisst. Der brummende Klang des Basses, gepaart mit starkem Einsatz der Becken, treiben die Stimmung voran, bis das Hoch der Gefühle in einem Gitarrensolo erreicht ist.

Mit einer Länge von zirka 30 Minuten ist das Album, im Vergleich zu anderen Doom-Alben, recht kurz geraten, aber R.I.P. sind schon immer anders gewesen. Es ist erfreulich, dass die Band mehr Gitarrensolos in die Lieder packt, das verleiht „Dead End“ mehr Schwung. Wie Fuzz, vor lauter Wahnsinn, um sein Leben singt, ist jedes Mal herrlich, doch den Liedern fehlt trotzdem das gewisse Etwas. Zum Beispiel hat „Judgement Night“ ordentlich Power, aber es entwickelt sich nicht weiter und wirkt ab der Hälfte monoton. Zudem klingt „Dead End“ radiotauglich; ob man das gutheißen kann, sei mal dahingestellt.  

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (11.10.2020)

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