KRYPTOGRAF - Kryptograf

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VÖ: 12.06.2020
Bandinfo: KRYPTOGRAF
Genre: Doom Metal
Label: Apollon Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Gibt es Leben im All? Wenn es nach KRYPTOGRAF geht, dann ja. Der rätselhafte Kosmos inspirierte sie zu ihrem gleichnamigen Debüt, das vom Heavy Sound aus den 1970ern geprägt ist. Die norwegische Band verbindet Doom mit Psychedelic Rockelementen und erzählt von einer fürchterlichen Begegnung mit Außerirdischen. 


Wütend, rätselhaft und tödlich zugleich, so klingt das Horrormärchen aus dem All, das uns KRYPTOGRAF auftischen wollen. Wer singt, ist nicht genau definiert, da jeder von den Musikern mal ans Mikro darf, nur der Bassist fokussiert sich auf sein Instrument. Bei „The Veil“ einigt sich die Band noch auf einen Sänger, doch in den weiteren Tracks, gibt es Gesangsduetts und Choreinlagen. Das erste Lied fängt in düsterer Stimmung an und KRYPTOGRAF bekundet ihre Liebe zur Dunkelheit, gegen Ende geben die Musiker erst Vollgas. In „Crimson Horizon“ zeigen die kosmischen Strahlen ihre tödliche Wirkung, der Planet Erde wird zerbersten. Die Gitarren hämmern bluesige Monsteriffs in die Saiten und machen Laune, das Schleudertrauma beginnt. 

Was hier auf der Erde passiert ist jedem unerklärlich, die Bandmitglieder suchen vergeblich nach Antworten und bringen im Chor ihre Verzweiflung darüber zum Ausdruck. In „Ocean“ kommt der psychedelische Teil dran.  Das Lied lockert die bis jetzt so stürmische Stimmung etwas auf, indem man sich für paar Minuten von den ruhigen Klängen treiben lässt. Das Schlimmste ist anscheinend überwunden, was den Norwegern übrigbleibt, ist, gitarrezupfend, über die außerirdische Katastrophe zu philosophieren. In „New Colossus“ beklagt sich der Sänger über die Menschen, die das kosmische Phänomen nicht verstanden haben, während der Schlagzeuger auf die Becken donnert. Als Strafe gibt es den Tod.


Ein gelungenes Horrormärchen, das man sich gerne öfters anhören will. KRYPTOGRAF weiß ihre Stärken auszuspielen und findet ein Gleichgewicht zwischen den zwei Genres, zu denen sie sich bekennen. Der Monotonie gehen sie gekonnt aus dem Weg, die ruhigen Passagen wirken nicht erzwungen, KRYPTOGRAF halten, was sie versprechen. Das einzige was der Zuhörer bedauern kann ist, dass die rätselhafte Botschaft für ihn ein ewiges Mysterium bleiben wird.

 



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (24.10.2020)

WERBUNG: Hard
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